Montag, 24. Februar 2020

Besprechungskapitel 19 des Duftes: "Viele Bekanntschaften"


Besprechungskapitel 19 der Geschichte Der Duft des Grases im Wind.
Spoilerwarnung für die gesamte Geschichte, also inklusive dem Planverlauf im letzten Kapitel und die beiden OS.
Viel Spaß wünsche ich.






Kapitel 19/20 („Viele Bekanntschaften“)



Eine Hand streckte sich in Rýnes Blickfeld, und sie ließ sich von einem Reiter mit einigen fahlen Strähnen im dunkelblonden Haar auf die Beine ziehen. Er lächelte sie an, als er sie stützte, da sie aufgrund des Schreckens noch ein wenig schwach auf den Beinen war.
„Hádor ist mein Name“, stellte er sich vor und neigte den Kopf. „Da kamen wir wohl genau im rechten Augenblick, schätze ich.“


Der gute Hádor stellt sich vor. Obwohl ich zum Zeitpunkt des Schreibens noch nicht wusste, was für eine Rolle er einmal einnehmen würde, macht es natürlich Sinn, dass er sich um Rýne kümmert – ihn interessiert ihr dunkles Haar und er fragt sich sicherlich, ob sie aus Versehen doch jemanden übersehen haben. :D
Hádor bedeutet übrigens „hell, heiter, klar, frisch, laut“. Oder als Substantiv „Heiterkeit, Glanz, Himmel“.
Meist habe ich beim Wählen des Namens eine instinktive Vorstellung vom Aussehen des Charakters plus einem sehr groben Charakterzug. (Man könnte es auch „ersten Eindruck“ nennen; näher kennenlernen tue ich die Charaktere erst, wenn ich sie in Situationen werfe und zuschaue, wie sie reagieren.) Auf dessen Basis wird dann der Name gewählt.
Bei Hádor sah der Gedankengang demnach so aus: „Hmm… schon älter, fahles Haar mit grauen Strähnen, kantiges Gesicht, fröhliches, ruhiges Gemüt, freundlich. Name… Hádor passt.“


***


Hádor hatte auch damit begonnen, Kartoffeln einzusammeln, und sein neugieriger Blick verweilte für einen Moment auf ihr. „Wie lautet dein Namen? Bist du mit diesem Mann dort unterwegs?“
Rýne öffnete den Mund zu einer Antwort, wurde jedoch von einer Stimme unterbrochen.
Rýne lautet ihr Name“, bemerkte Céastan mit einem spöttischem Lachen, der an ihnen vorbei ging. „Ihren Worten nach ist sie auf dem Weg nach Edoras.“


Ich weiß leider nicht mehr allzu genau, wie Céastan in meinem Kopf auftauchte. Ich weiß nur, dass sein Charakter gleich zu Anfang sehr deutlich war – womöglich eine unbewusste Maßnahme, um einen starken Kontrast zu Dunwulf zu geben. Und natürlich war ich der festen Überzeugung, dass die Leser sofort total misstrauisch sein würden, sobald Rýne auf Dunwulf treffen würde, deshalb hatte ich auch im Hinterkopf, Céastan erst relativ unsympathisch zu machen, damit die Leser Dunwulf eine Chance geben… wenn ich bedenke, dass das darin resultierte, dass die meisten Leser Céastan selbst dann noch nicht einmal mochten, als er schon mit Rýne zusammenarbeitete, ist mir das wohl zu gut gelungen.


***


Er hat blaue Augen, dachte Rýne verwundert. Blau wie der Himmel über uns. Aus ihr selbst unerklärlichen Gründen fühlte sie sich unwohl unter diesem Blick, wurde nervös.


Hier ist natürlich die Rede vom Marschall, und es gibt, meine ich mich zu erinnern, nur einen Charakter in Rohan, der blaue Augen hat. Eine Leserin ist in einem Review bereits auf die Kodierung der Augenfarben eingegangen (vor Allem, nachdem die Augenfarbe des Königs nicht beschrieben wurde), ist aber dennoch bei Céastan erstaunlicherweise nicht misstrauisch geworden
Dies hier war jedoch zumindest ein Hinweis, dass es sich beim Marschall um Théoden handelt, nicht um seinen Sohn Théodred. (Obwohl… wir wissen schließlich nicht, was für eine Augenfarbe der hatte.)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen