Montag, 29. Dezember 2014

Die Sache mit dem Portal

(Achtung, immense Spoiler zum 31. Kapitel von „Cwideas“ und der Geschichte generell. Ich werde hier ausschließlich den Begriff „Protagonistin“ benutzen, da dies doch das meist vertretene Geschlecht der Weltenwandler zu sein scheint.)



Eine Real Life meets Middle-earth-Geschichte braucht meist Eines, den wichtigsten Bestandteil, damit eine solche Geschichte überhaupt funktionieren kann: Ein Portal.
Es finden sich viele Arten von Portalen in der Literatur und Fanfiktionwelt: Sei es nun ein Wandschrank, eine blaue Lichtkugel, ein Spiegel, die Wand eines Bahngleises, ein Kaninchenloch, wabernder Nebel, Koma, Selbstmord/Tod, ein Buch, in das man hinein - oder einfach ein Abhang, den die Protagonistin herunterstürzt. Sicher dabei ist: Es besteht ein deutlicher Übergang.
Für den Leser, zumindest. Dieser kann sagen: Aha, da ist also der Durchgang, und besitzt somit ein Wissen, welches der Protagonist nicht hat.

Und davon wollte ich abweichen. Ich wollte den Übergang nicht scharf umrissen machen; ich wollte ihn fließend, weich, durchsichtig machen. Die Grenzen verschwimmen; wo fängt Mittelerde an und hört Norwegen auf? Ich wollte meine Protagonistin unsicher sein lassen, und ebenso die Leser rätseln lassen: Ist das hier tatsächlich noch Norwegen? Oder bereits Mittelerde?
Das Portal von stuntfola zum Beispiel könnte schon im Wald angefangen haben, oder erst am Rande des Waldes beim Moor – oder sogar erst bei dem gelben Band am Baum. Vielleicht ist das Portal auch langgestreckt, wie Saruman ja sagt, und zieht sich tatsächlich über das gesamte Moor hin und endet erst bei dem zufällig vorbei kommenden Gríma – weiß man es mit Sicherheit? Nein.

„Ich wusste nicht, wann oder gar, in welcher Form diese Hilfe kommen würde. Illúvatar hat schließlich viele Welten für seine Kinder geschaffen, und in welcher von ihnen sich ein Tor öffnen sollte, konnte ich natürlich niemals vorhersehen.“
Auszug


Oft spielt in solchen Geschichten eine Prophezeiung eine Rolle: Meist uralt und ihr Ursprung ist auch nicht ganz deutlich, aber er besagt: Die Heldin wird aus einer anderen Welt/Dimension/wieauchimmer kommen und die Welt retten. In solchen Geschichten ist das Portal meist seit Anbeginn der Zeiten dort und öffnet sich entweder nur bei der richtigen Person oder ist so gut versteckt, dass niemand sonst es findet. Eine genaue Erklärung, woher dieses Portal kommt, ist meist nicht gegeben, es ist einfach da und... wartet.
Dann gibt es natürlich auch noch die Variante mit dem Zauberspruch. Ein (oder mehrere) mächtiger Zauberer spricht einen höchst komplizierten und mächtigen Spruch aus, lässt seine Magie wirken und schwupps! sofort wirkt der Spruch und die Heldin plumpst dank automatischer Suchfunktion des Portals oder genauer Berechnung des Zauberers nur Momente später vor dessen Füße.
Und dies fand ich, wenn man Raum und Zeit bedenkt, ein wenig fragwürdig.

Man denke nur an das Licht der Sterne: Die Lichtgeschwindigkeit beträgt 299 792 458 m/s, und trotzdem hat man herausgefunden, dass manche Sterne, die wir sehen, längst gestorben, bzw. explodiert sind, da die Entfernung immens groß istwir sehen also am Nachthimmel das Licht von toten Sternen.
Beinahe poetisch, wenn man so darüber nachdenkt: Man blickt in einer Sommernacht auf einen klaren Sternenhimmel hinauf, an dem abertausende Sterne zu sehen sind und fragt sich, wie viele von ihnen wohl eigentlich schon längst gestorben sind und einen leeren Fleck in der kalten Schwärze des Universums hinterlassen.
Und daran habe ich auch gedacht und habe meinen Zauberer diesen Spruch Jahrzehnte vor ihrem eigentlichen Auftauchen aussprechen lassen. Dies lässt viel Spielraum, um den Spruch als nicht funktionierend anzusehen und sogar ganz die Hoffnung zu verlieren und sich vielleicht auch noch dem Bösen zuzuwenden.
Es ist ja doch immer schöner, überrascht zu werden.

Donnerstag, 25. Dezember 2014

Stellvertreter vs. Ratgeber

oder Alfrid vs. Gríma










Ich hätte nicht gedacht, dass ich tatsächlich einmal Gríma (FilmGríma, wohlbemerkt), doch als... mehr oder weniger edel beschreiben würde. Ich habe ihn eigentlich immer als verachtenswerten Mann gesehen, der feige ist und wimmert und fleht, sobald man ihm zu Nahe kommt; zudem als schwach und moralisch vor Nichts zurückschreckend, noch nicht einmal vor Mord an den eigenen Landsleuten (solange ihn jemand anderes erledigt), denn nichts anderes war die Falle an den Furten des Isen für Théodred: Mord.
Nun, nach dem zweimaligen Schauen des dritten Teils von der „Hobbit“-Trilogie, einmal auf Englisch, einmal auf Deutsch, überdenke ich meine Meinung doch ein wenig.


Montag, 8. Dezember 2014

Der Duft des Sterbenden

Ein düsterer Titel... für eine doch etwas düstere Angelegenheit. Es geht nämlich um meine Geschichte "Der Duft des Grases im Wind".
Dies ist eine Mitmachfanfiktion, oder eher eine "Entscheide-selbst"-Fanfiktion. Ich schreibe die Kapitel, und am Ende jedes neuen Kapitels stelle ich Wahlmöglichkeiten für die Leser vor. Diese dürfen ihre Stimme entweder per Review oder per Mail an mich abgeben, und die Wahl mit den meisten Stimmen gewinnt und wird im nächsten Kapitel geschrieben.

Nur sind mir in der letzten Zeit die Reviewer abhanden gekommen. Mir ist bewusst, dass eine solche Art Geschichte eine wunderbare Möglichkeit stellt, um nach Reviews zu betteln, da, wenn keine Reviews eintreffen, die Geschichte nicht weitergehen kann, weil einfach keine Stimmen vorliegen.
Ich möchte eigentlich nicht um Reviews betteln (und tue es doch im gleichen Atemzug. Wie heuchlerisch von mir), mir eine Mail mit der Stimme schicken wäre auch kein Problem.
Ich weiß nicht, woran es liegt, dass mir die Leser abspringen. Sei es an meinem Blogeintrag, in dem ich zugegeben habe, zu schauen, in wie weit man die Leser mit bestimmten Wortlauten in ihrer Wahl beeinflussen kann (was ich verstehen würde; niemand lässt sich gerne manipulieren. Wobei ich sagen muss, dass nur Wenige auf meine Versuche eingegangen sind. Als Autor manipuliert man manches Mal auch unabsichtlich), ob es daran liegen mag, dass die Leute eben keine Zeit haben oder einfach das Interesse an der Geschichte verloren haben.
Ich als Autor frage mich natürlich: Warum? Was hätte ich besser machen können? Was habe ich falsch gemacht; ist es zu ruhig gewesen, der Charakter zu unsympathisch? Bin ich einfach zu ungeduldig, habe ich den Lesern durch zu schnelle oder zu langame Updates die Lust genommen, weiterzulesen? Bin ich unhöflich in den Antworten der Reviews gewesen?
Oder haben die Leser schlicht und ergreifend einfach keine Zeit, da das Real Life in jedem Fall natürlich an erste Stelle zu setzen ist?
Ich weiß es nicht.

Aber deshalb überlege ich ernsthaft, diese Geschichte zu einer normalen Geschichte umzustufen. Wenn keine Stimmen mehr kommen, dann stirbt eine solche Art Geschichte. Das fände ich schade, denn so langsam tasten sich die Hintergrundinformationen immer weiter heran und werden vielfältiger, ausgebauter; es entstehen mehr Punkte, an denen kritische Entscheidungen getroffen werden könnten.
Doch es ist, wie es ist. Doch solange es noch einen einzigen Leser gibt, der Willens ist, aktiv mitzumachen, werde ich Hogwarts nicht schließen die Geschichte nicht abbrechen, um es mit Dumbledores umgeänderten Worten zu sagen.
Vielleicht sollte ich auch einfach die Wartezeit verlängern.

Sonntag, 7. Dezember 2014

Vorschau zum 29. Kapitel

Und mal wieder eine Vorschau... eine besondere Vorschau, denn es tauchen noch ein paar mehr Canon-Charaktere auf. *g*

Galadriel jedoch war recht einfach ausfindig zu machen: Erstmals war sie die einzige Frau, und dann war da ihr langes, goldblondes Haar, das sicherlich dem Éowyns Konkurrenz machte. Was frage ich denn noch? Sie ist eine Elbin, und die überstrahlen Menschen sowieso in Allem, was sie tun... außer vielleicht an Grausamkeiten, wenn man Fëanors Söhne nicht mitzählt. Sie trug einen grauen Kapuzenmantel und saß auf einem ebenso grauen Pferd, und doch schien eine Art Leuchten von ihr auszugehen.
Ihr schöner Kopf drehte sich, als ob sie meinen Blick gespürt hätte, und dann sah sie mir in die Augen.
Die Zeit schien sich auf einmal zu dehnen und dann schlagartig stillzustehen; mein Atem ging langsam und schwer. Eine Art Nebel oder Schleier schien sich auf die Umgebung zu legen; alles verschwamm.
Ich konnte nur in ihre Augen blicken; alles andere um mich herum schien ausgeblendet, und die Stimmen wurden undeutlich, bis nur noch Eine blieb.
Ich kann dich nach Hause bringen, Menschenkind. Du gehörst nicht in diese Welt, bist hinein gestolpert in all dieses Leid. Ich habe die Macht, dich zurückzubringen; dorthin, wo du hingehörst.


Na, ob da jemand wohl in Versuchung gerät...? Und was wird stuntfola tun?Und wie reagieren die anderen darauf?
Das steht alles im nächsten Kapitel! *g*