Dienstag, 27. Dezember 2016

Das Phänomen der prophetischen Träume

Das Phänomen der prophetischen Träume


… ist zugegeben ein Merkwürdiges. Es ist in vieler Fantasyliteratur zu finden (und nicht zuletzt in Märchen, alten Sagen und der Bibel), wo meist der Protagonist irgendwann einen Traum hat, der ihm einen Hinweis auf ein Rätsel gibt, an dem er schon seit einiger Zeit hängt, oder auch gewährt es ihm einen Blick in die Zukunft, oder einen Blick in die Gegenwart zu sehr weit entfernten, meist gefangenen, Mitprotagonisten. (Ich schaue dich an, Frodo. Und Harry. Martin hat schließlich eine Entschuldigung mit seinen wargenden Protagonisten, obwohl Dany da vielleicht knapp an der Grenze ist.)
Die Frage stellt sich dann nur, ob die Protagonisten dann auch noch normale Träume haben. Wahrscheinlich schon, vielleicht nicht. Es soll Menschen geben, die ihr ganzes Leben lang nicht träumen, bzw. sich nicht an diese erinnern können. Und es soll Menschen geben, die nur Unsinn träumen, oder Menschen, die seit dem Kindergartenalter keine Albträume mehr gehabt haben. (Auf die bin ich neidisch, obwohl ich es noch sehr gut habe mit meiner ungefähr einmal-im-Jahr-Quote. Es gibt Leute, die haben jede Nacht Albträume.)
Irgendwie hat mich "Star Wars: Rogue One" mehr denn je an die alten Samuraifilme von Akira Kurosawa erinnert. Mag sein, dass es an dem blinden "Jedi" lag.

Donnerstag, 22. Dezember 2016

Enttäuschende Antagonisten

In der letzten Zeit bin ich merkwürdig enttäuscht von den Antagonisten, denen ich in der Literatur begegne. Vielleicht liegt es aber auch an zu hoch geschraubten Erwartungen.

Zum einen wäre da Mr. Teatime (Teh-ah-tim-eh! ausgesprochen) aus dem Roman „The Hogfather“ von Terry Pratchett. So viele haben geschrieben, dass sie Teatime mögen und dass er es schafft, ihnen Schauer über den Rücken laufen zu lassen, weil er so offensichtlich wahnsinnig ist. Anfangs mochte ich ihn auch noch, fand ihn einen interessanten Charakter.
Gegen Ende hat sich das zu einer merkwürdigen Nüchternheit entwickelt, in der ich nur noch den Kopf über ihn geschüttelt habe. Vielleicht, weil er nicht so gehandelt hat, wie ich es erwartete. Vielleicht, weil ich das Haus der Zahnfee so viel beeindruckender beschrieben und die Atmosphäre dichter und an Stephen King erinnernd fand, dass Mr. Teatime auf einmal gar nicht mehr so bedrohlich schien. Vielleicht bin ich da ähnlich wie die Wache, die Teatime umbringt.
„‘Ah, I‘m glad you asked, I‘m your worst nightmare!‘ said Teatime cheerfully.
The man shuddered.
‚You mean... the one with the giant cabbage and the sort of whirring knife thing?‘
‚Sorry?‘ Teatime looked momemtarily nonplussed.
‚Then you‘re the one where I‘m falling, only instead of ground underneath it‘s all -‘
[...] ‚I‘m the one where this man comes out of nowhere and kills you stone dead.‘
The guard grinned with relief. ‚Oh, that one‘, he said. ‚But that one‘s not very -‘“ (S. 82)

Das Andere wären Prince Humperdinck und Count Rugen aus dem Buch „The Princess Bride“ von William Goldmann. Meine Mutter, die mir das Buch empfohlen hat, hatte mich schon vorgewarnt, dass die dortigen Antagonisten schlimmer seien als mein Lieblingsratgeber.
Nun, das ist auch nicht sonderlich schwierig. Man schaue sich Saruman an, den ich als schlimmer empfinde als Gríma, oder Sauron. Roose Bolton empfinde ich auch als schlimmer als Gríma, Voldemort, Grindelwald, Tywin Lannister, Emhyr var Emreis, Bonhart, Vilgefortz und viele andere sind weitaus schlimmere Antagonisten als Gríma. Es ist ja auch nicht so, dass ich Gríma mag, weil er sonderlich böse ist, sondern weil er gerade das nicht ist und mehr im dunkelgrauen Bereich steht.
Doch kommen wir zurück zu Prince Humperdinck. Im ersten Moment, als Humperdincks liebstes Hobby erwähnt wurde (neben Kriege führen), nämlich jagen, fühlte ich mich sofort an Ramsay Snow Bolton erinnert. Und dieser Eindruck hat sich im Buch nur bestätigt, mit dem Unterschied, dass Humperdinck tatsächlich ein bisschen mehr von der Serienversion von Ramsay hat als von der Buchvorlage. Ein bisschen eine Mischung aus Ramsay und Roose, denn Humperdinck ist trotz Allem fähig zu strategischem Denken und Manipulation. Er ist ein guter Bösewicht, der zwar unsympathisch bleibt, aber trotzdem eine gewisse Faszination ausstrahlt, weil er eben so gut in seinem Hobby ist, dass er sogar Kolibris, Geparde, Fledermäuse und Giftspinnen jagt.
Deshalb wirkt es ein bisschen schwach, dass er sich am Ende durch eine Rede so sehr einschüchtern lässt. Es wirkt, natürlich, und es ist origineller als das Übliche „Kampf auf Leben und Tod“, aber doch enttäuschend.
Count Rugen ist ein Sadist, der sein Leben der Erforschung des Schmerzes verschrieben hat. Er hat eine Maschine gebaut, die einem das Leben aussaugt und dokumentiert seine dort gefangenen Opfer munter. Eine Art Goldmann‘scher Mengele.
Aber auch dort – ja, er ist unsympathisch, aber auch nicht mehr. Er bleibt blass für mich, er weckt in mir keine Gefühle. (Ich habe mich immerhin im Laufe des Buches über Humperdinck freuen und wütend auf ihn werden können.) Selbst über sein Bestreben, Unsterblichkeit für seinen Namen als Erfinder der Maschine zu erlangen, habe ich nur die Stirn runzeln können. Vielleicht, weil er die Maschine nur an einem Hund und dann an einem der Hauptcharaktere getestet hat.
Und wenn wir schon über literarische Figuren reden, die Mengele ähneln – sollte man nicht Vilgefortz erwähnen? Vilgefortz, der es geschafft hat, dass ich ihn erst sehr interessant fand mit seiner sehr höflichen Art und ich später für einen Moment entsetzt das Buch weglegen musste, als seine Experimente zutage kamen?

Vielleicht habe ich tatsächlich meine Erwartungen zu hoch geschraubt. Wenn ich bedenke, wen ich zuletzt als wirklich guten Antagonisten empfunden habe, macht das auch vielleicht Sinn – Sato aus dem Manga Ajin von Gamon Sakurai. Sato ist sehr erfahren, weiß über seine Grenzen Bescheid und dehnt diese aus, nutzt sie auf sehr kreative Weise und scheut sich nicht, Opfer zu bringen. Ich bin gespannt, wie die Protagonisten wohl weiter gegen ihn vorgehen werden.

Sonntag, 18. Dezember 2016

Double standards

Mal wieder Chibis, dieses Mal jedoch ausnahmsweise mal ein fertiggestelltes (*gasp* Fertiggestellt? Wirklich?), skizziertes 3-Panel-Comic. Weil mir mal wieder ein Plothole in „Cwideas“ aufgefallen ist, als ich dabei war, ein kleines Metagespräch mit Gríma zu führen. Spielt um Kapitel 26 herum, weil ich zu dem Zeitpunkt eine kleine Schreibblokade hatte.