Mittwoch, 17. Juni 2020

Von Krüppeln und Prothesenbauern

Geben wir es zu; ich habe lange Zeit die… nun, verkrüppelten Charaktere vernachlässigt, obwohl gerade die doch eigentlich so spannend sind. Weil gerade das doch so schöne Konsequenzen sind.
Wie komme ich gerade jetzt darauf? Natürlich über ein Spiel.

„Fools Fate“ nennt sich das Indiegame, in dem man durch ein Tarotdeck in Zufallssituationen geworfen wird und dann entscheiden muss, was man tun möchte. Am Anfang zieht man per Zahlenkarten die Werte für Stärke, Weisheit und Geschick für seine Spielfigur (ein Prinz eines nicht genannten oder näher beschriebenen Königreichs). Dann beginnt das Spiel, indem man sich durch ein Tarotdeck klickt, welches einem verschiedene, zufällige Situationen vorgibt, auf die man meist zwei Wahlmöglichkeiten hat. Je nach Wahlmöglichkeit muss man eine Prüfung für entweder die Werte Stärke, Weisheit, Geschick oder Geld ablegen (aka, noch eine Zahlenkarte ziehen), und wenn der Zahlenwert der Karte unter der des eigenen Wertes ist, hat man die Prüfung bestanden. Ein simples Prinzip; alle Rollenspieler werden hier stöhnend die Augen verdrehen, weil das natürlich nicht mit einer Würfelprobe zu vergleichen ist.
Und dann kam der Moment, in dem ich eine Probe nicht bestand, und der Text auf einmal lautete: „Die Krankheit ist schlimmer, als gedacht; deine Untergebenen bringen dich zu einem Bader. Um dein Leben zu retten, wird dir der Arm amputiert.“
Ich musste ein bisschen ungläubig lachen bei dem Satz, weil das so… plötzlich kam. Auf einmal war mein Prinz nur noch einarmig, meine Stärke und mein Geschick waren halbiert. Und daraus wuchs Begeisterung, weil… das waren ernstzunehmende Konsequenzen, die nicht rückgängig zu machen waren. Damit musste ich als Spielfigur jetzt leben und versuchen, das Beste draus zu machen. Und alles nur wegen einer einfachen Krankheit und dem Zufallsprinzip! (Das war ein wenig später jedoch wieder relativiert, als ich dank schlechter Proben noch drei weitere Arme verloren hatte. Das ist der Nachteil an zufallsgenerierten Settings.)
Ich wünschte, so etwas würde in Geschichten öfter mal passieren. Ich wünschte, ich hätte Rýne wirklich den ganzen Fuß abgehackt, das wäre interessanter gewesen.

Außerdem fände ich eine Geschichte über einen Prothesenbauer unglaublich interessant; vor Allem in einem Fantasysetting. Wie geht der mit seinen Kunden um, wie lange dauert es, so eine Prothese fertigzustellen, wie ist das mit der Anpassung, wie läuft das Geschäft, wie ist die soziale Stellung seines Berufs, wie lautet seine Meinung zu Arbeitsunfällen oder gar Krieg – da muss ja eine ambivalente Haltung automatisch mit verbunden sein? Aus was für Materialien stellt er seine Prothesen her – Holz für die einfache Bevölkerung, Porzellan oder Elfenbein für die gehobenere Schicht? Wie ist deren Haltbarkeit, wie genau müssen die abgemessen werden, inwieweit sind die mechanisch?
Tolles Thema, ich will darüber lesen.

Donnerstag, 11. Juni 2020

Krähenfuß' neues Gesicht

Nun, sein Gesicht ist nicht wirklich neu, aber es ist das erste Mal, das jemand anderes als ich ihn gezeichnet habe! (Und das natürlich sehr viel besser als ich.)
Hier der Link zu dem Bild der talentierten el0010 zum Lieblingsstrolch Créofan/Krähenfuß! :D Vielen, vielen Dank!