Mittwoch, 12. Mai 2021

„Wo war Gondor, als die Westfold fiel?“ - Weshalb das eine blöde Idee war

„Wo war Gondor, als die Westfold fiel?“


Leider ist dieser Satz von Théoden ein Meme. Und leider läuft er mir deswegen immer wieder über den Weg und macht mich sehr, sehr ärgerlich, um es mild auszudrücken.
Meist wird Théoden kurz darauf in Reaktionen lächerlich gemacht, indem aufgezeigt wird, dass Gondor zu dem Zeitpunkt, als die Westfold fiel, viel zu sehr damit beschäftigt war, Cair Andros zu halten und zu verteidigen, dass Gondor selbst gegen die viel präsentere Bedrohung Saurons kämpfen muss und dass Gondor ja gar nicht wissen kann, dass Rohan so sehr in Not ist.
Worauf meine Reaktion ist: Äh… nein. (Und dem Verlangen, jemandem einen gut gezielten Palantír an den Kopf zu pfeffern. Ich sagte gut gezielt, verdammt.)
Denn wer hat denn die ganze Idee mit Gondor losgetreten? Mein Lieblingsmensch, der auch zufälligerweise in der Szene vorhanden ist!
Gehen wir den Wortwechsel mal nochmal durch.
 
Aragorn: Schickt Reiter aus, Herr. Ihr müsst um Beistand ersuchen!
Théoden: Und wer wird kommen? Elben? Zwerge? Wir sind glückloser mit unseren Freunden als Ihr. Unsere alten Bündnisse sind Geschichte.
Aragorn: Gondor wird helfen.
Théoden: Gondor?! Wo war Gondor, als die Westfold fiel?

An sich eine gute Idee, aber… gerade Aragorn müsste ein bisschen mehr von den Entfernungen zwischen Gondor und Rohan wissen.
Es dauert sechs Tage, um von Dunharg nach Minas Tirith zu kommen. Man muss das gesamte Gebirge umrunden, und dann hat man gerade mal eine Strecke hinter sich. Selbst mit Schattenfell, der unermüdlich laufen kann, brauchen Gandalf und Pippin drei Tage. Verdoppelt man das, hat man 6 - 12 Tage. Und das setzt voraus, dass Gondor eine Armee kampfbereit (im Kühlschrank) stehen hat, um sofort bei der Ankunft des Boten aufbrechen zu können.
Wie genau stellt Herr Aragorn sich das also vor, hm? Sarumans Orks kommen bei Einbruch der Nacht an, in den Büchern sind sie sogar bereits fast da. Natürlich hätte sich in der Theorie Helms Klamm weitaus länger als 12 Tage verteidigen lassen, demnach wäre das Hoffen auf Verstärkung aus Gondor sinngemäß gewesen. (Und wäre das nicht eine nette Parallele zum dritten Teil, in dem Rohan Gondor im letzten Moment zu Hilfe kommt?) Ich weiß gerade noch nicht einmal, ob in den Büchern die Möglichkeit, Gondor zu Hilfe zu holen, betrachtet wird oder ob das gleich als irrsinnig abgetan wird.
Und davon mal abgesehen… in der Praxis wird der Klammwall von Saruman gesprengt, und am Morgen wäre Rohan verloren gewesen. „When all men were dead“, hm? 12 Tage wären definitiv viel zu lange gewesen.
Die Schuld ist also nicht etwa Théoden zu Füßen zu legen, sondern eher Aragorn, denke ich.

Freitag, 7. Mai 2021

 Cwideas hat heute Geburtstag, zur Feier des Tages erscheint die sehr spontane Fortsetzung Ealdgewyrht als AU.

Hurra. :)