Donnerstag, 25. Juni 2015

Das, was nicht sein kann: Albert und stuntfola

Was geschieht, wenn Figuren sich so sehr verselbstständigen, dass man als Autor über ihre Starrsinnigkeit den Kopf schüttelt?

Ich spreche hier primär von stuntfola, obwohl es da noch andere Kandidaten gibt, doch stuntfola hat mich mit ihrer Sturheit zur Verzweiflung gebracht. (Krähenfuß und Saruman, zum Beispiel, sind auch zwei Charaktere, die immer wieder ungebeten auftauchten und hartnäckig einen Platz im Kapitel verlangten.)
Zu Anfang muss gesagt werden, dass ich shippe; obwohl ich im Vorwort schrieb, dass „Cwideas“ kein Hauptaugenmerk auf eine Romanze legen würde (und nicht geplant ist, dass dort eine noch vorkommen soll). Ich shippe tatsächlich einige Charaktere und hoffe manchmal beinahe schmerzhaft, dass die beiden doch zusammenkommen mögen, obwohl ich weiß, dass das nicht möglich ist.
So zum Beispiel ist mein Lieblingspairing in meiner eigenen Geschichte stuntfola und Albert. Ich habe bereits zwei Freundinnen damit vollgejammert, dass meinen Gefühlen meine eigene Planung im Weg steht, und meine Planungs-Logik-Seite ist leider unnachgiebig und hat die besseren Argumente. (Nun, gegen ein „aber sie sind doch so niedlich zusammen!“ und „aber sie brauchen einander, und sie sind süß!“ lässt sich leicht argumentieren.)
Dabei ist Albert eigentlich ein Charakter, der keine große Rolle spielen sollte.

Montag, 8. Juni 2015

Dany und die Drachen und... Schoßhündchen

Achtung, Spoiler für Game of Thrones Staffel 5 Episode 9, und für den Dany-Arc im Buch "A Dance with Dragons". Ihr seid gewarnt worden.


Dany. Die Kampfarena. Drogon to the rescue.
Ich gebe zu, dass ich recht gebannt vor meinem Bildschirm saß und mir die Szene ansah und dachte: Cool. Das ist wirklich toll, so etwas hat Emotionen geweckt, Spannung, und hält sich auch noch recht nahe an das Buch.
Zumindest, bis Drogon auftauchte.
Auch das war natürlich ein toller Moment, und ich habe mich gefreut und gestaunt, als der Drache über die Arena flog, landete und... nur die Harpyien röstete? Warte, was? Habe ich das richtig gesehen?
Ich gebe hier zu, dass es eine Weile her ist, seit ich die Szene im Buch gelesen habe. Aber das ändert nichts daran, dass Drogon im Buch wild ist. Er brennt alles nieder, was in Reichweite ist; ich meine sogar, dass Dany mal wieder ihr silbernes Haar durch Drogons Flammen verliert.
Dany muss Drogon mit einer Peitsche schlagen, damit er ruhiger wird; sie hat Angst vor ihm in diesem Moment. („No, not me, don’t you know me?“ oder „I cannot let him see my fear“) Sie muss Drogon erst meistern; ihm zeigen, wer die Oberhand hat.
Der Show!Drogon jedoch kommt wie ein zahmes Schoßhündchen angeflogen und tut weder den Unsullied noch den Hauptcharakteren etwas. Und das ist vielleicht das, was mich bei der ganzen Epicness und der Ablenkung durch den Soundtrack hat stutzen lassen. Es hat einen etwas schalen Beigeschmack in meinem Mund hinterlassen.
Weil dies zeigt: Drachen sind nicht mächtig und furchteinflößend und wild. Nein, wenn man sie beherrscht, dann sind sie ganz die Kuscheltiere und schmusen förmlich mit einem.
Ich gebe natürlich zu, dass die Show das alles anders handhaben muss, anders angehen muss, das Pacing ganz anders als im Buch ist. Aber das ändert nichts daran, dass die eigentlich so epische Flucht von Dany aus der Arena mich im Nachhinein die Stirn runzeln lässt.

Ich habe zumindest vor dem Buch!Drogon jetzt sehr viel mehr Respekt als vor dem Show!Drogon.