Mittwoch, 22. April 2015

Patroni und ihr Markenzeichen des „Guten“

Patroni; weiß leuchtende Tiergestalten, die Beschützer gegen Dementoren in den „Harry Potter“-Bänden sind. Hier sind einige kurze, subjektive Gedanken und einige Fragen, die mir kamen, als ich ein wenig näher über diese Magie nachdachte.
Harry kann in den Büchern einen körperlichen Patronus beschwören (obwohl dies äußert anspruchsvolle Magie sein soll) und bringt dies später einigen seiner Mitschüler bei. Dumbledore kann ebenfalls einen beschwören, und noch einige Leute mehr aus dem Orden des Phönix.
Die Todesser und Voldemort selbst sind jedoch von dieser Art von Magie ausgeschlossen, abgesehen natürlich von Snape, dem dies durch seine Liebe zu Lily möglich ist.
Da frage ich mich ein wenig, weshalb. Der Patronus ist anscheinend nur den wirklich „Guten“ möglich, da Voldemort und Co. es nicht nötig haben, sich gegen Dementoren zu wehren, da sie ja mit ihnen verbündet sind. Heißt das, dass sie nicht unter den „Nebenwirkungen“ dieser leiden? Kein Gefühl der Hoffnungslosigkeit? Rowling hat durch Harry bewiesen, dass es Voldemort möglich ist, Freude zu empfinden, wenn auch auf eine recht grausame Art. Müsste er nicht ebenso von den Dementoren beeinflusst werden (und in einer äußerst schlechten Laune die ganze Zeit sein)?

Und wenn nicht Voldemort, was ist dann mit den Malfoys? Keinem von ihnen war es zu Lebzeiten je möglich, einen Patronus zu beschwören, weil sie eben offensichtlich böseTM sind und nicht zu der Art von Liebe fähig, die es einem möglich macht, einen Patronus zu beschwören.
Schade. Dabei dachte ich, dass Narzissa ihren Sohn so über alles liebt, dass sie Snape beschwört, ihn um alles in der Welt zu beschützen. Sie verteidigt ihren Mann gegen ihre Schwester, als diese ihn kritisiert; und am Ende laufen Lucius und Narzissa gemeinsam durch die Schlacht und versuchen nicht einmal, zu kämpfen, sondern schreien nur nach ihrem Sohn; wenden sich deutlich von Voldemort ab. (Bei ihrer Hochzeit bin ich mir nicht sicher, da diese ja recht klar arrangiert wurde wegen dem Reinblüter-Status, doch es ist nicht gesagt, dass sie sich nicht doch gegenseitig lieben; es eben nur in der Öffentlichkeit nicht zeigen. Der Gedanke zumindest wäre schön.)
Heißt dass, dass sie immer noch „böse“ genug sind, dass es ihnen nicht möglich ist, einen Patronus zu beschwören?

Und was ist dann mit Umbridge? Bei ihr sieht man deutlich im siebten Band einen Katzenpatronus, der die Dementoren davon abhält, die Richter anzugreifen. Bei ihr jedoch sehe ich eine ähnliche Grausamkeit wie jene, die die Todesser an den Tag legen – weshalb ist sie dann fähig, einen Patronus zu beschwören? Wenn ihre glücklichsten Gedanken sind, die Welt von „dreckigen Halbblütern“ zu bereinigen, dann frage ich mich, ob dies nicht eigentlich genauso grausame Gedanken sind wie der Todesser? Sie schickt sich sogar ohne jegliche Skrupel dazu an, einen Unverzeihlichen Fluch gegen Harry zu benutzen, empfindet zufriedene Freude daran, Schüler zu quälen und ihnen Worte aufs Schmerzhafteste einzuprägen, kann jedoch immer noch einen Patronus beschwören?

Fazit: Ich finde, dass die Verteilung des Patronus‘ äußerst ungerecht ist. Todesser sind auch nur Menschen, und Jene, die sich von Voldemort abgewandt haben, sollten zumindest eine Chance bekommen, diesen Zauber zu erlernen.
Vor Allem, nachdem ich die anfängliche Illusion hatte, dass es bei Rowling kein strikt aufgeteiltes „Gut“ und „Böse“ gibt, sondern eben mehr Grautöne. Ich scheine wohl falsch gedacht zu haben; auf der anderen Seite muss ich ihr natürlich zugute halten: Harry Potter ist primär als Kinderbuch gedacht; von daher wohl die märchenhafte Aufteilung.
Wie ich jedoch zugeben muss: Ein leises Gefühl der Enttäuschung bleibt.

Donnerstag, 16. April 2015

Hobbits und Rattenvolk

Ich bin im Moment dabei, nochmal die beiden wichtigsten Kapitel in den Büchern "Der Herr der Ringe" zu lesen, was die noch kommenden Geschehnisse in meiner Geschichte angeht - "The Scouring of the Shire" und den Anfang von "The Grey Havens", Buch Sechs, Band Drei, Die Rückkehr des Königs.
Nicht nur, dass ich teilweise verzweifelt nach einigen bestimmten Daten suche, die nicht zu existieren scheinen - ich schätze, da muss ich wohl selbst meine Fantasie spielen lassen und schrecke ein wenig davor zurück, diese Ereignisse tatsächlich zu beschreiben - nein, ich habe auch das Gefühl, als wenn die wohl dunkelsten Kapitel auf stuntfolas Reise bald erreicht sind. Wobei ich nicht umhin kann, bei dem Gedanken daran doch wieder ein wenig erwartungsvoll zu kichern und mir auf der einen Seite grinsend die Hände zu reiben, auf der anderen Seite entsetzt mein Gesicht in meinen Händen zu vergraben und zu hoffen, dass das alles schnell vorübergeht. Wie sehr ich mich zugleich darauf freue und davor fürchte. *g*

Das Problem ist, die Hobbits zu charakterisieren, wobei ich auch hier meine neuen Lieblinge gefunden habe - ich fürchte, ich bin offiziell zum Lobelia-Fan mutiert.
Sie wird nicht oft erwähnt, doch die wenigen Zeilen, in denen sie genannt wird, lassen einen emotional nicht unberührt und haben meinen Respekt vor ihr rapide wachsen lassen. Und schon wieder kollidieren zwei Lieblingsfiguren extremst miteinander... ich fürchte fast, ich suche mir meine anderen Lieblingsfiguren nach den Kriterien aus, in denen er den betreffenden Figuren möglichst viel Leid zugeführt hat. Lobelia steht unter anderen auch recht hoch oben auf der Liste.
Doch die Hobits sind schwierig, da ich bisher schreibtechnisch nicht allzu viel Kontakt mit ihnen hatte, abgesehen von den Ringkriegshelden. Leicht einzuschüchtern, aber auch genauso leicht zu fürchten. Es gib Feiglinge unter ihnen, und es gibt Hobbits, die im Verborgenen kämpfen - allen voran die Tuks, natürlich - und die Frage ist, ob Saruman an seinem gestohlenem Tabaksbeutel nicht doch erstickt, bei so viel herumhuschendem Rattenvolk. Mal sehen.

Ich behalte es mir vor, ein paar kleine Änderungen vorzunehmen, natürlich - Änderungen, die sich womöglich zu einem Sturm entwickeln könnten. Wer weiß das schon?
Wir sind ja gerade erst angekommen, und uns bleibt noch ein Monat Zeit, ehe die Ringkriegshelden, die einen aus dem eigenen Heim vertrieben hatten, wiederkommen. In dieser Zeit kann sich sehr viel tun, und Saruman ist nicht dafür bekannt, anderen das Reden zu überlassen - nein, dies tut er lieber selbst.
Die Frage ist, ob ich würdig bin mit meinem begrenzten Wissen der Rhetorik, ihm Worte in den Mund zu legen. *g*
Auch hier - wir werden sehen. Sicher ist, dass in diesem kommenden Abschnitt einige Fragen beantwortet werden, Geheimnisse gelüftet und, natürlich, einiges Blut fließen mag. Bleibt nur abzuwarten, von wem, und ob gerechtfertigt.
Ich werde warten und gequält vor mich hin kichern und mich fragen, weshalb ich überhaupt solch eine Geschichte schreiben wollte.