Montag, 17. Februar 2020

Besprechungskapitel 18 vom Duft: "Erstes Schlachtenblut"


Und wir fangen einfach mal mit den Besprechungskapiteln zum „Duft“ an. Ist mir jetzt auch egal; ich freue mich zu sehr, wieder für irgendetwas Motivation zu haben. (Die ersten drei Kapitel existieren sogar bereits, auch, wenn mein Plan sich zu der Zeit natürlich sehr änderte. Ich beginne jetzt trotzdem mit Kapitel 18, die anderen werden vielleicht nachgeholt werden.)
Spoilerwarnung für die gesamte Geschichte, also inklusive dem Planverlauf im letzten Kapitel und den OS.
Und damit viel Spaß wünsche ich.





Kapitel 18 („Erstes Schlachtenblut“)



Rýne wandte den Kopf. „Ihr solltet Euer Bein nicht belasten“, sagte sie erschrocken, doch Béoric schien sie für einen Moment lang gar nicht zu hören; er suchte mit den Augen das Feld ab.
„Céastan“, murmelte er auf einmal überrascht, und dann verbiss er sich ein Stöhnen und sank schwer atmend wieder zu Boden, lehnte sich gegen den Karren. Sein Gesicht war beunruhigend blass. Er schloss die Augen und seufzte erleichtert. „Céastan ist hier.“


Fun Fact: Céastans Name, wie auch die Namen Béoric, Éaswild und Frecēa, haben keine Bedeutung. Die Namen sind nur zufällige Prä- und Suffixe, die aneinander gehängt wurden und die ich mir aus dem Herr der Ringe Online-Generator für Rohan-Namen geholt hatte. (Wirklich damit begonnen, Altenglisch zu lernen, habe ich erst, als bei Cwideas deutlich wurde, dass da mehr „Rohirrisch“ auftauchen würde, aka Krähenfuß eine größere Rolle bekam.)
Wenn wir mal lustig sind und die oben stehenden Namen übersetzen, käme das dabei heraus:
Céastan: wörtl. „Streit-eins“, also vielleicht „alleiniger Streiter“. Passt, würde ich sagen.
Béoric: wörtl. „Berg-Herrscher“ oder „gerader Berg“. Passt auch, da Béoric ja als ziemlich groß beschrieben wird.
Éaswild: wörtl. „Wasser-wild“/“Schale-Kriegerin“, also je nachdem, wie man das zusammensetzt – entweder „wildes Wasser“ oder „Schalen-Kriegerin“.
Frecēa: wörtl. “kühn-Wasser“/“gierig-Krug“, also entweder „kühnes Wasser“ oder „gieriger Krug“
Fun Fact 2: Ich habe immer noch keine Ahnung, woher Béoric und Céastan sich eigentlich kennen (außer die Briefe) und weshalb sie befreundet sind.

***


Dann sprach der Mann wieder, und es schien beinahe, als befürchtete er, der Mut würde ihn verlassen, würde er sein Anliegen nicht schnell genug vortragen.
„Mein Herr, wenn Ihr wünscht, kann ich den anderen nachreiten und ihnen helfen, das Biest zur Strecke zu bringen. Ihr müsst nicht selbst reiten; Ihr könnt Euch ausruhen und -“

Einerseits wollte ich Céastan hier als übereifrig und loyal darstellen – er sorgt sich um das Wohl seiner Mitmenschen (auch, wenn er es nicht zeigt), und hier hat er gesehen, wie erschöpft der Marschall erscheint. Deshalb bietet er an, an seiner statt zu reiten.
Andererseits ist das hier eine kleine, mehr oder weniger subtile Gríma-Anspielung. „Ihr müsst nicht selbst reiten“, sagt Céastan hier, „überlasst diese anstrengende Aufgabe Eurem treuen Reiter, Ihr könnt Euch ausruhen.“ Sehr ähnliche Worte sind nachher Teil von Grímas Manipulation, um den König an seinen Thron zu fesseln.
Dies ist natürlich mit Absicht von mir geschrieben, schließlich sollten sowohl Céastan als auch Dunwulf gewisse Gríma-Merkmale bekommen, damit ich mir den Weg für ihn freihalten konnte.

***


Und fuhr zusammen, als im nächsten Moment Schritte ertönten und der Reiter sich über den Karren lehnte. Seine dunkelgrauen Augen, so dunkel, dass sie beinahe schwarz erschienen, weiteten sich vor Erstaunen, als er sie dort erblickte.


Es ist immer noch lustig, dass so niemand auf Céastans Augenfarbe geachtet hat. Die Charaktere, die bei Tolkien dunkle Augen haben, sind nämlich Gandalf, Saruman, Denethor und… Gríma. (Und natürlich die Dunländer und die Drûadan.) Céastans Augenfarbe war eine weitere kleine Anspielung, dass er einer der möglichen Kandidaten für den „Titel“ Gálmód war.


***


„Ich habe einen Brief, der nach Edoras muss“, unterbrach ihn Béoric eindringlich, und er zog zitternd einen kleinen Umschlag aus seiner Tunika heraus. „Einen Brief von der Hand.“

Und natürlich ist mit der „Hand“ die Weiße Hand Isengards/Sarumans gemeint. Saruman hat schon immer in meinen Geschichten Briefe verschickt, hatte aber bisher dafür immer hochoffizielle Boten. Hier sollte das alles ein bisschen mehr Heimlichkeit haben, was ich mir mit Dunwulfs Haarfarbe erkläre und dem Fakt, dass er bereits weiß, dass er Feinde in der Stadt hat. Somit muss er sehr viel mehr darauf aufpassen, seinen Feinden keine Möglichkeit zu geben, ihn anzugreifen.

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