Montag, 2. Mai 2016

Roose has no feelings, you see

Ich habe das Gefühl, als wenn ich ab jetzt sagen kann, dass ich kein Interesse mehr an der Serie Game of Thrones habe.
Beim Schauen der ersten Folge (Staffel 6) hatte ich noch mit Überraschung bemerkt, dass es mir leichter fiel, Serie und Buch voneinander zu trennen. Was vielleicht daran lag, dass mich die Charaktere weniger und weniger interessieren. Das Schicksal von Jon hat mich kein bisschen gekümmert oder berührt; ich habe sogar die Augen verdreht, als ich gelesen habe, was in der zweiten Episode mit ihm passiert. Ein bisschen habe ich Mitleid mit Kit Harrington, der sich bei seinen Fans entschuldigt und gesagt hat, dass er sich freue, wenn er Emotionen wecken konnte. Tut mir Leid, nicht bei mir; das liegt aber wohl eher an der Serie an sich. Ich bin einfach kein Serienmensch; zumindest nicht, wenn die Serie nicht animiert ist.


Und dann Roose. Schon in der fünften Staffel habe ich bemerkt, dass sein Charakter in der Serie mir zunehmend fremd wurde, dass ich mich weniger auf die Szenen mit ihm gefreut habe.
Was mich jedoch nicht auf den etwas fassungslosen Schock vorbereitet hat, der mich überkam, als ich aus Neugier einige Reviews zur neuen Episode las. Muss schon lustig ausgesehen haben; ich, die ich mit großen Augen mein Handy anstarre, ein leises, ungläubiges „Nein, nein, nein, nein, nein, das kann nicht sein, das darf nicht!“ auf den Lippen. (Höre ich da irgendwo ein Echo von stuntfola? ^^)
Dieser Schreck, der einen überkommt, das Schicksal in einem einfachen Nebensatz angedeutet zu sehen. „Wir wollen hier nicht weiter auf Ramsays blutiges Familiendrama eingehen.“ Dieses Gefühl, mehr wissen zu wollen, aber sich gleichzeitig ein bisschen davor zu fürchten, weil man nicht weiß, ob man das auch tatsächlich wissen will. Dieses eine Wort. Familiendrama.
Und dann sucht man nach weiteren Reviews, welchen, die sich nicht nur auf Jons toller Wiederauferstehung konzentrieren, als wäre es das Einzige, was wichtig wäre; sondern auf die Gesamtepisode.
Man wird fündig. Man liest.
Und möchte den Kopf auf die Tischplatte hauen, weil das so blöd ist. Wir haben anscheinend diese Situation: Roose und Ramsay sind sich uneinig über irgendetwas, Roose bezeichnet Ramsay als „mad dog“. Kurz darauf kommt ein Maester herein, mit Waldas neugeborenem Sohn, und Roose beschwichtigt Ramsay, dass er immer sein Erstgeborener sein wird. (Was ist mit Domeric, he? T-T) Und Ramsay sagt „I know“ und... bringt ihn um. Und verfüttert Walda an seine Hunde.
Ich meine, ich habe halb mit so etwas gerechnet; es würde zu Ramsays Charakter passen, seinen Vater umzubringen. Es passt nur irgendwie nicht zu Roose, so careless zu sein. Er hat sicherlich damit gerechnet, dass Ramsay ihn irgendwann umbringen könnte, er redet schließlich darüber, dass Ramsay schon seinen Erstgeborenen umgebracht hat, und das in einem Ton, der deutlich macht, dass ihn das nicht sonderlich überrascht.
Und würde Roose nicht darauf achten, seinen Sohn so weit entfernt wie möglich von seinem Bastard zu halten? Ist Roose nicht ständig von Wachen umgeben, die so etwas hätten verhindern können? Würde er selbst nicht darauf bestehen, seinen neugeborenen Sohn erst zu sehen, wenn Ramsay nicht unbedingt in der Nähe ist? Was ist mit "fear keeps you alive in this world of treachery and deceit" passiert?
Und was für ein blöder Maester ist das, der seinen Herren (und dazu noch jemanden wie Lord Bolton) nicht gut genug kennt, um das alles zu wissen? Blame the Maester. Whip the maester. Flay the maester! :D

Nachtrag: Der Cast von GoT posiert ja gerne mal bei Premieren mit diesen kleinen Pop-Up-Figuren (oder wie die nochmal heißen). Letztes Mal posierte McElhatton mit der Figur von Robb, dieses Mal mit der Figur eines White Walkers. Ich hoffe, dass er als Wight wiederkommt und dann Ramsay umbringt, denn was gäbe es Schrecklicheres für Ramsay als das? :D
Ich habe zudem heute aus Protest meine Bolton Kette getragen. Gerne wäre ich auch in Pink herumgelaufen, aber erstens habe ich nicht allzu viele pinke Sachen und außerdem hatte ich heute ein Gespräch über die bevorstehende Prüfung, und da wäre es ein bisschen peinlich gewesen, weil ich sonst eher in dunkleren Farben und unauffällig herumlaufe. Mein pinker Pullover ist zudem mein Kuschelpulli, das muss reichen.
Ich warte jetzt nur darauf, wie GRRM himself dieses Thema angeht, und ob er es überhaupt tut.
Und außerdem habe ich mir ein Interview, bzw. einen Artikel durchgelesen, in dem die Schauspieler die Szene erklären. Ramsay handelt tatsächlich sehr spontan, als er hört, dass Walda einen Sohn geboren hat, weiß er, dass seine Position gefährdet ist. Roose würde ihn irgendwann beseitigen, da er schließlich jetzt nicht mehr wichtig ist, und sie beide wissen das sehr gut. Macht dieses "You'll always be my first *hust* secondborn" so schön ironisch und so voller Lügen, wie ich es von jemandem wie Roose erwarten würde.
 McElhatton scherzt sogar, dass, hätte Walda ein Mädchen bekommen, wäre er noch am Leben. Jetzt will ich wissen, wie ein Mädchen wohl mit jemandem wie Roose Bolton als Vater aufgewachsen wäre, weil das irgendwie eine spannende Idee ist. Vielleicht sollte ich meine damalige FF wieder ausgraben, mit der Verlobten von Domeric Bolton, Marlein Redfort... :D

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