Ich habe von Súlime auf ask.fm eine
Frage erhalten, die leider den Rahmen der dort erlaubten Wortanzahl
sprengt, sodass ich sie hier poste, damit ich sie nicht aufteilen
muss.
Die Frage lautete:
Diese Pausenhofspiele, wo du Saruman
oder Voldemort warst, klingen sehr spannend. (Schade, dass die Bücher
von meinen Klassenkameraden niemand kannte.) Wie kann man sich die
vorstellen?
Vorweg: Saruman wurde eher selten
benutzt, da die anderen eher wenig Interesse am „Herrn der Ringe“
hatten. Das war mehr mit einer anderen Schulkameradin, die ich mit
meinen damaligen Texten angesteckt hatte.
Man muss dazu sagen, dass alle anderen
eine feste Person hatten, die sie waren – ich habe immer den ganzen
Rest gespielt. Wir hatten eine kleine Bibliothek bei uns in der
Schule, und dort haben wir so getan, als wenn dort eine Falltür
wäre, die sich immer um halb geöffnet hat. (Oder um voll, so genau
weiß ich das nicht mehr.) Wenn sich diese Falltür also geöffnet
hatte, fiel man in einen See hinab, und unter dem See war noch ein
See, in dem man aber atmen und normal laufen konnte. Das Problem war
nur, dass dieser See voller Leichen war, die lebendig wurden, wenn
man an ihnen vorbeiging. Manche waren böse und wollten einen dann zu
Voldemort zerren, andere hingegen waren lieb und die musste man dann
einfach nur lange genug an sich festhalten lassen, ehe sie dadurch
erlöst wurden. :D (Und das war sogar noch ehe der sechste Band mit
den Inferi rauskam.) Meist ist danach Voldemort irgendwann
aufgetaucht, und ich durfte dann einen kleinen, epischen Monolog
halten... wobei das schwieriger ist, einen solchen aus dem Stegreif
zu erfinden, als man denkt. Meist wurde das in etwa so: „Ah, ihr
habt euch sicherlich verirrt. Sagt, habt ihr zufälligerweise Harry
Potter bei euch? Ich würde mich sehr gerne mit ihm unterhalten.“
Stille, manchmal würde eine der Kameraden mutig sein und sagen: „Wir
werden Harry niemals ausliefern!“
Ich als Voldemort wäre natürlich
überhaupt nicht begeistert von dieser Antwort: „Ach so? Nun, ihr
wollt es mir also nicht freiwillig sagen. Ihr wagt es, mir nicht zu
gehorchen! Dann... äh...“ *ich will was Episches, Bedrohliches
sagen, aber mir fällt nichts ein. Mist.* „...äh, äh, sterbt.
Avada Kedavra!“ :D Das hat meistens dann aber auch schon
ausgereicht, um sie kreischend in alle Richtungen zu zerstreuen, und
die Jagd konnte beginnen. Ich habe sie dann meistens um die Tische
herum gescheucht, während wir alle Zauber und Flüche gerufen haben.
^^ Manchmal kam auch Nagini mit ins Spiel, die die Schüler gejagt
hat.
Etwas Anderes, was mir auch noch sehr
gut in Erinnerung ist, war, dass Voldemort im Raum der Wünsche
eingesperrt war (ich weiß nicht mehr, wie er da hingekommen ist) und
die anderen sich unter Tischen versteckt hatten. Sie hatten gesagt,
dass sie Harry gefesselt hätten und ihn mir ausliefern wollten, ich
müsste nur den richtigen Tisch finden. Die Mitschüler sind immer
kichernd unter einen anderen Tisch gekrochen, wenn ich mich einem
genähert hatte, und da in der Vorstellung alle mit schweren
Tischdecken behangen waren, konnte Voldemort das natürlich nicht
sehen, unter welchen sie als Nächstes sind. Alles schön und gut,
doch irgendwann haben sie angefangen, Spottlieder auf Voldemort zu
singen und ihn immer von Tisch zu Tisch zu locken, die übrigens mit
Weihnachtsbäumen dekoriert waren. Das waren solche Momente, wo ich
mir insgeheim ein bisschen mehr Respekt gewünscht habe; ich
verkörperte immerhin Voldemort, den mächtigsten Schwarzmagier
seiner Zeit, und eine Gruppe von Schülern singt Spottlieder auf ihn?
Ich habe dann immer wieder Avada Kedavra-Flüche unter die Tische
gefeuert, aber natürlich nie jemanden getroffen. (Helden dürfen im
Spiel schließlich nicht sterben, außer, sie können wiederbelebt
werden.) Nur mit dem Cruciatus habe ich mal jemanden erwischt, glaube
ich. Oder mit einem Fluch, der Wunden zufügte, das kam häufiger
vor. (Damals kannten wir Sectumsempra auch noch nicht.) :D
Das hat schon äußerst viel Spaß
gemacht, auch, wenn man manches Mal aushalten musste, sich als Snape
von Schülern die Haare waschen zu lassen, was man ja nicht bemerken
durfte, weil das ansonsten doof gewesen wäre. (Während ich
wunderbar schlechte Laune mimen durfte. :D)
Aber dieses Gefühl, zu sehen, wie die
anderen quietschend vor einem weglaufen, ist schon toll. ^^ Von daher
haben wir damals auch gerne „Wildpferd“ gespielt, was eigentlich
nur darauf hinauslief, dass ich mich als Wolf/Tiger/anderes schnelles
Raubtier im Gebüsch versteckte und irgendwann herausgestürmt bin,
um zu versuchen, einen meiner Klassenkameraden zu erwischen. Das
konnten wir auch pausenlang spielen und wurde niemals langweilig. :D
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