Sonntag, 4. Februar 2018

Kurzgedanken, Part 4

Ich finde zufällig ein Altenglisch-Englisch Wörterbuch PDF im Internet.
„Hm, 614 Seiten! Klingt gut. Wie viele Seiten hat mein Deutsch-Altenglisch-Wörterbuch? … oh. 879 Seiten. Oookay, ich bleibe beim Deutschen...“



Der Anime Steins;Gate ist... strange. Sehr interessant, spannend in gewisser Weise, aber schräg und strange. Studenten, die mit einer Mikrowelle SMS in die Vergangenheit schicken können? Die die Weltlinien wechseln und die Folgen des Butterfly-Effektes zu spüren bekommen? Der Protagonist, der sich ständig als mad scientist bezeichnet und oft Selbstgespräche führt? Strange. Aber gut.


Ich dachte eigentlich, ich mag keine Shooter spielen, aber Bioshock... Bioshock macht verdammt viel Spaß. Ich hatte zum Vergleich nochmal Metro 2033 angefangen, aber Metro macht nicht halb so viel Spaß wie Bioshock. Keine Ahnung, woran das liegt. Vielleicht an der Schießmechanik. Vielleicht, weil ich, wie meistens, auf dem leichtesten Schwierigkeitsgrad spiele. ^^‘
Und Prey macht ebenso viel Spaß.


Ich möchte wirklich gerne einen Antwort-OS auf Súlimes „Swa heo no wære“ schreiben (wahrscheinlich mit dem Titel „Þonne won cymeð“, oder „Genaþ under nihthelm“), aber ich habe das Gefühl, dass ich nur wiederholen würde, was ich bereits in „Es wird nur ein Schatten sein, den Ihr liebt“ geschrieben habe. Zwar mehr fokussiert auf die rohirrische Geschichte, zwar mit mehr Rohirrisch, zwar mehr inspiriert von „The Wanderer“, aber letztendlich doch nur eine Wiederholung mit einigen neuen Punkten. Lohnt sich das? Lohnt sich das, wenn meine Gedanken doch immer nur um das Gleiche kreisen? (Die Frage ist – bedeutet das, dass ich in meiner Ansicht feststecke, oder sie als Charakter?) Und ja, ich jammere. Ich jammere bereits seit ca. vier Jahren darüber. Nun, fehlen nur noch fünf, nicht wahr?


Es überrascht mich immer wieder aufs Neue, dass „Lilienduft“ gleich drei Sternchen hat, was... nun, was ich nicht verstehe. Was genau finden die Leser an diesen drei Drabbles? Ich werde der ides nicht einmal wirklich gerecht darin. Ha. „Es ist schon ein bisschen ein Dilemma: Egal, was ich tue, ich bin zum Scheitern verurteilt.


Ich mag A Feast for Crows. Es schildert genau das, was ich mich eigentlich immer frage – wie genau die Aufbauarbeiten nach einer so großen Schlacht/einem Krieg aussehen, denn so etwas wird meist einfach... weggeschnitten. Und je mehr ich mir das anschaue, desto mehr wird mir bewusst, dass mein eigener, sehr innerer-Monolog-zentrierter Schreibstil wohl dadurch inspiriert wurde.
Gefangen in Ithilien ist noch sehr action-lastig mit multiplen POVs und einem allwissenden Erzähler, doch bereits bei den Herren des Schneeborn reduziert sich das auf zwei POVs – den von Céadwyn und den von Lacred, der sehr mit dem Thema Identität spielt und die Erwartungen der Welt, in der sie leben, wobei Léofled und Éadan noch am Rande vorkommen. Und hatte ich nicht zu der Zeit auch A Dance with Dragons gelesen und mich davon inspirieren lassen?
Danach kam Denn Worte sind Macht, welches anfangs nur noch die POVs Gríma und Éowyn hatte und später zu mehreren (Éomer und Féalwyn und, in gewisser Weise, Méfugyn) wechselte, als die anderen beiden schon jeder auf ihre eigene Weise gestorben/gebrochen waren. Doch hier passierte bereits weniger; die Handlung konzentrierte sich auf das Innere der Hauptfiguren und das Verlieren von Identität und Kontrolle.
Und danach kam bereits Cwideas, in dem ich mich auf einen einzigen, sehr Monolog-lastigen POV konzentriert habe. Ähnlich ist es im Duft des Grases im Wind, wobei dort das Identitäts-Thema noch eine größere Rolle spielt als in Cwideas, habe ich das Gefühl.


Humor is the connections your mind makes before other people get there. As such, it tells us a lot about a person, who they are, how they think, what kind of experiences they’ve had, where they’ve been, what they’ve done, and who they are. This is part of why funny people break first, your sense of humor will tell your interrogator how you think and they’ll use that against you. (There’s some black humor in turning the knife on yourself, especially unwittingly.)
-howtofightwrite

Sehr gute Gedanken – kenne den Humor einer Person, und du kennst sie gleich ein ganzes Stück besser.


Was passierte wirklich mit Helms Tochter?
Starb sie? Kämpfte sie in der Schlacht, verteidigte sie Meduselde an der Seite ihres Bruders? Überlebte sie, nahm Wulf sie, wurde sie Fréaláfs Frau? Verhungerte sie irgendwo und wurde namenlos begraben? Überlebte sie und wurde die anonyme Frau von einem Bauern, in Gedanken an ihren Vater? Mochte sie ihren Vater, mochte sie ihn nicht? Verurteilte sie ihn dafür, wie er mit Freca umgegangen war, verfluchte sie Wulf dafür, dass er ihnen die Stadt nahm? Schwor sie Rache? Vergaß sie dies? Floh sie zu Fréaláf; berichtete sie vielleicht erst Fréaláf vom Fall Edoras‘? Ritt sie mit ihm, um Wulf von seinem Thron zu vertreiben? Ging sie mit dem alten Mann mit, der nach dem Sieg in Edoras auftauchte, und wurde nie wieder gesehen?
Wir werden es niemals erfahren.


Ich will Metafiktion schreiben, weiß aber nicht, mit wem/über was/wie genau.


Das Spiel Hellblade: Senuas Sacrifice ist bisher nicht so schlimm, wie ich befürchtet hatte. Macht mehr Spaß, zumindest die Kämpfe, und die Stimmen von Senua stören nicht wirklich. (Sind interessant.) Auf der anderen Seite ist die Stimme des Shadows/Valravns noch nicht dazugekommen, und ab da wird es womöglich schwieriger. Wir werden sehen.


Wird Sprache durch die Gedanken geprägt, oder prägt die Sprache die Art und Weise, auf der wir denken? Wie genau funktioniert Sprache und Kommunikation, beziehungsweise jegliche Kommunikation? Also auch nonverbale? Was drücken wir mit unserer Körperhaltung, mit unseren Gesten aus, was drücken Charaktere in Büchern mit ihren Gesten aus? Wohl einer der Gründe, weshalb es mir so viel Spaß macht, die Charaktere in meinen Geschichten im Nachhinein zu analysieren, weil mir dann erst vieles von dem auffällt, was ich beim Schreiben gar nicht näher bedacht hatte – weil die Aktionen der Charaktere meist mehr wie ein Film ablaufen.


Ich mag Krähenfuß. Schon merkwürdig, dass ein Charakter, von dem ich erst dachte, er sei nur zur Abschreckung stuntfolas da, so schnell zu einem meiner Lieblingscharaktere aufgestiegen ist. Vor Allem jetzt, da er sehr viel dreidimensionaler geworden ist.


Ich möchte einen Diplomaten schreiben, der eine schwierige Situation verhandeln muss. Ich möchte einen Charakter schreiben, der sich mehr auf Worte konzentriert und darauf, Kompromisse als entweder-oder-Lösungen zu finden. Ich möchte einen Charakter schreiben, der nicht ganz ehrlich ist und versucht, möglichst geschickt und unauffällig den größten Vorteil für sich selbst aus einem Gespräch herauszuholen. Ich möchte wieder eine Erkenbrand-Frána-Konversation schreiben, in der die Charaktere beide kritische Dinge von dem jeweils Anderen wissen, gleichzeitig wissen, dass der andere dies weiß, aber keiner ein Wort sagt, weil beide zu viel Macht besitzen, als dass man es sich erlauben könnte, den einen das Gesicht verlieren zu lassen.
Ich will ganz einfach wieder ein Gespräch schreiben, in dem es im Grunde um Macht geht und darüber, wer gerade die Oberhand hat.
Ich will mein Méfugyn-Gríma-Gespräch schreiben und wage es doch nicht, weil ich weiß, dass sich da das Machtverhältnis irgendwann verschieben muss, damit die Geschichte weitergeht.


Ich bin genervt von Protagonisten, die einfach nur immer stärker werden und sich immer mächtigere Techniken aus dem Ärmel ziehen. Ich bin genervt von Protagonisten, die ihre Gegner einfach nur zusammenschlagen, da das ja ganz klar der einzige Weg ist, um mit Antagonisten fertigzuwerden. Das funktioniert auch nicht unbedingt immer im echten Leben; es sollte auch in Büchern nicht so einfach funktionieren.


Ich wünschte, Saruman wäre auf Bauer Maggot und seine drei Hunde getroffen. Diese Konfrontation hätte ich gerne gesehen.


Mir fallen wieder diese unangenehmen Parallelen zwischen Süß Oppenheimer/Jud Süß, Gríma und Frollo auf. Absicht? (Extreme flirting: How NOT to do it. Auf der anderen Seite sind das natürlich alles amoralische, egoistische, machtsüchtige Figuren, und da ist so etwas schon wieder erlaubt, nicht wahr? Im Gegensatz zu den beiden anderen war Gríma da schon fast subtil.) Könnte auch heißen: Nonverbale Kommunikation – und wie sie schiefgeht, weil Zeichen missverstanden/absichtlich ignoriert werden. Und weshalb mag ich solche Charaktere auch noch?


Ich muss mir noch überlegen, auf was für eine Art und Weise ich Thorongil als Nächstes umbringe. Und ja, es macht zu viel Spaß, sich Gedanken darüber zu machen.


Ich mag den Plottwist, dass bei Bungou Stray Dogs alle Angestellten der Port Mafia wissen, dass der derzeitige Chef seinen Vorgänger umgebracht hat und alle aber das mehr oder weniger gutheißen/es ihnen egal ist und loyal sind, weil sich der Chef gut um sie kümmert – besser als der Vorige.


Ihr… erinnert Euch nicht an mich?“
Sollte ich das?“
Nur Faramir sieht, wie viel Kraft es sie kostet, diese Fassade aufrecht zu erhalten.

- Kurze Gedanken, die von links stehendem Panel aus dem Manga „Fullmetal Alchemist“ inspiriert wurde. Es ist ein interessanter Gedanke, wie viel man wie schnell eigentlich vergisst, und wie selbst jahrelanges Leid in solch einer kurzen Zeit schon wieder fern wie ein Albtraum wirken kann – man weiß, dass es geschehen ist, man erinnert sich auch daran, aber es fühlt sich trotzdem… weit weg an. Als ob es jemand anderem passiert ist, nicht einem selbst. Das macht Erinnerung ja auch so trügerisch und Zeugenaussagen so unzuverlässig.
Ich glaube ein bisschen, dass das Dunwulfs Albtraum ist – einfach vergessen zu werden, weil das bedeutet, das alles, wofür er gearbeitet hat, nichts wert war. Ich glaube nicht, dass er das ertragen könnte. Besser, schlecht in Erinnerung zu bleiben als gar nicht in Erinnerung zu bleiben.
Das ist auch das Szenario, welches ich in den vielen „Gríma überlebt auf wundersame Weise und kommt nach Ithilien“-Geschichten hatte – ich habe ihm da schon sehr in die Hände gespielt. (Zeigt nur wieder deutlich, um wen es mir eigentlich ging.) Ich hatte die Situation einmal so gedreht, dass er mit Absicht alles verdrängt hat und Éowyns feindselige Reaktion nicht verstanden hat, aber der Gedanke, dass es genauso gut (vielleicht sogar eher) umgekehrt sein könnte – dass sie ihn nicht erkennt – ist mir merkwürdigerweise nicht gekommen. Vielleicht, weil ich weiß, dass ich selbst diese Frustration nicht lange ausgehalten hätte. Weil es Gríma zwingen würde, darüber zu reflektieren, was er getan hat.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen