Einige Gedanken zum 1. Kapitel meiner
FF „Cwideas“.
Seid vor Spoilern gewarnt! Ich werde
hier schonungslos auf spätere Ereignisse der aktuellen Geschichte
anspielen! (Insbesondere Kapitel 14.)
Verirrt - losian
Cwideas – eine FF, geschrieben aus
dem Verlangen heraus, zu versuchen, eine Real Life meets
Middleearth-FF zu schreiben, die meinen eigenen Ansprüchen im
Bezug auf Realismus und Logik genügt.
Ich muss sagen, dass es mehr oder
weniger gut klappt, obwohl mir natürlich mittlerweile auch schon
wieder ein paar Fehler aufgefallen sind.
Passiert. Und ich ärgere mich trotzdem
darüber.
So ein Mist aber auch.
Die Vorgeschichte hierzu, da ich
„klein“ anfangen wollte, ist natürlich „Hundertzwanzig fremde
Worte“, bei denen ich die grobe Handlung schon einmal ausprobierte
– mit Schlagwortbegrenzung und Drabbles. Der Anfang hat sich ein
wenig geändert, ist reicher geworden, das Mädchen hat auch einen
Namen (der wohl aber erst am Ende gesagt wird) und im Allgemeinen
wurden ein paar große Änderungen bezüglich des Weges vorgenommen.
Altenglisch.
Es fühlt sich merkwürdig an, dies zu schreiben; vor Allem, wenn man weiß, dass diese Sprache tatsächlich noch gesprochen wird, wirklich lebendig ist, abgesehen von den Filmen, in denen sie vorkommt.
Sie wird nicht hier gesprochen; das, was wir Menschen hier Realität nennen, sondern in Mittelerde.
Denn ich bin dort gewesen.Auszug aus „Verirrt – losian“, dem Prolog
Der Prolog ist größtenteils gleich
geblieben, ein paar Details sind hinzugekommen. Grob zu sagen ist,
dass ich trotzdem ein wenig länger als erwartet am Prolog saß, da
mir dann der Übergang nicht fließend genug war, dann passte das
plötzliche Gerede vom Krieg nicht, dann wollte ich die Mary-Sue
Anspielung noch mit drin haben... und lustigerweise habe ich den
Prolog geschrieben, ohne eine genaue Ahnung vom Ende zu haben.
Natürlich weiß ich, wie es enden
wird, nicht umsonst ist die Geschichte als Drama kategorisiert
– aber der Weg dahin ist noch ein bisschen verschwommen. Sagen wir
mal so; wenn man den Prolog genau liest, weiß man jedenfalls, was
mit stuntfola in etwa geschieht.
Der größte Unterschied ist wohl der
letzte Satz des Prologes. In der Drabblegeschichte sagt sie noch
auffordernd:
„Also setzt euch, meine Freunde, und lauscht meinen Worten.“
Freundlich dem Leser zugewandt.
In der überarbeiteten Version von
Cwideas hingegen ist sie melancholischer, redet viel mehr vom
Verarbeiten des Erlebten und schreibt schließlich:
„Doch... ich sollte vielleicht am Anfang der Erzählung anfangen.
Wie alles begann.“
Hier klingt der Schock, den sie
durchlebt und noch durchleben wird, viel stärker durch. Oh, wie ich
mich auf das Ende freue.
Und es beginnt (wie könnte es anders
sein), damit, dass sie ohnmächtig wird und durch mysteriöse Weise
nach Mittelerde gelangt und dort in mittelerdischer Kleidung aufwacht
und keine Ahnung hat, wie sie dorthin – stopp. Nein.
Das war in der Drabblegeschichte so, da
ich keine Zeit hatte, ihre Ankunft näher auszuarbeiten und zudem
nicht gleich meine gesamten Schlagworte verfeuern wollte.
Hundertzwanzig Drabbles sind nicht viel, wenn man durch halb Rohan
und noch weiter muss.
Da ich jedoch schon in der
Drabblegeschichte eine kleine Anspielung auf Norwegen machte, dachte
ich, ich nutze die Gelegenheit und lasse sie dort Urlaub machen.
Neuseeland war mir zu klischeehaft (und zu teuer, um einfach mal
einen Familienausflug dorthin zu machen), und außerdem war ich öfter
in Norwegen und kann so mit persönlichen Erfahrungen beitragen. Ich
wollte eine normale Protagonistin erschaffen; eine, mit der man sich
identifizieren kann. (Was wohl hauptsächlich ich bin, da ich sie
schreibe. *hust*)
Stuntfolas kleines
Familienzusammentreffen wollte ich mit dabei haben, um sie ein wenig
charakterisieren und eine vertraute Atmosphäre zu erschaffen, obwohl
die Figuren ihrer Familie recht blass bleiben. Sie sollte sich nicht
zu sehr auf diese konzentrieren, weil ich eigentlich so schnell wie
möglich nach Mittelerde wollte.
Und so kam es, dass sie fröhlich
voraus lief, die Stille genoss – bis ihr auffiel, dass etwas nicht
stimmte.
Ich genoss die Wildnis und die Stille der Natur. Es war ein ganz eigenartiges Gefühl; als ob man hier allein auf der Welt wäre und rund um einen herum nichts als Wald, Moor und Heide. Und Felsen und Berge.
Die Stimmen hinter mir waren verstummt.
Verwundert drehte ich mich um und erblickte Bäume. Bäume, aber nicht meine Eltern oder ihre Freunde.
„Shit.“Auszug aus „Verirrt - losian“
Der Gedanke, in einem fremden Land
mitten in der Wildnis die Familie zu verlieren und einsam und allein
dort herumzustehen ist ein großer Horrorgedanke für mich. Natürlich
kann man Schafspuren folgen, natürlich kann man sich mit Karte und
Kompass und Sonne sicherlich orientieren – wenn man denn diese
Fähigkeit besitzt.
Ich tue dies nicht. Ich kenne ein paar
Leute, die dies können, und diese haben meine größte Bewunderung.
Und somit schaut sich auch stuntfola
schluckend nach einem Zeichen auf ihre Familie um – und findet es,
in Form eines gelben Bandes.
Ich wollte gerne ein nahtloses Portal
haben. Die Landschaft sollte sich nicht auf einmal verändern und
plumps! - ist sie in Mittelerde. Sie sollte den Glauben daran,
dass sie sich in Norwegen befindet, so lange wie möglich
aufrechterhalten.
Und so ist das gelbe Band eine Art...
Spiegel der wirklichen Welt, eine Versuchung. Etwas kann mit dem Band
nicht stimmen. Doch da es stuntfolas einziger Anhaltspunkt
ist, muss sie wohl oder übel dorthin.
Der Marsch durch das Moor ist einem
tatsächlichen Ereignis aus Norwegen entnommen, wobei ich zu dem
Zeitpunkt glücklicherweise fähige Führer hatte, die sich zwar auch
nicht ganz sicher waren, wo man denn jetzt lang musste, aber es war
immerhin jemand, dem man hinterherlaufen konnte.
Stuntfola ist hier vollkommen
allein.
Und dann taucht der Reiter auf,
vollkommen unerwartet, als sie am Baum mit dem Band steht. Natürlich
ist ihr Handy alle und sie hat keinen Empfang – zu diesem Zeitpunkt
befindet sie sich in Mittelerde, jedoch noch nahe der Schwelle zur
wirklichen Welt. Sie könnte noch zurück, wenn sie wollte. Wenn sie
wüsste, dass sie sich in Mittelerde befindet, zumindest; da sie aber
das nicht tut... nun ja.
Sie läuft unwissend in ihr eigenes
Verderben. Und ich sitze grinsend vor meinem Laptop und freue mich auch noch darüber.
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