Mittwoch, 24. September 2014

Einsames Schäfchen

Ein paar Gedanken zum 3. Kapitel meiner Geschichte „Der Duft des Grases im Wind“.



Kapitel 3: Einsames Schäfchen


Als sie jedoch näherkam, stoben auch hier Krähen in die Lüfte und enthüllten den blutigen Kadaver eines Schafes. Fliegen summten um es herum, und der süßliche Gestank der Verwesung ging von ihm aus.
Auszug aus „Einsames Schäfchen“


Und ja, schon der Titel war... makaber gedacht. Mit Absicht, natürlich. Einerseits spielt es auf die Protagonistin an, die eben hier als „verirrtes Lamm“ gesehen werden kann, andererseits... ist damit tatsächlich der Schafskadaver gemeint.
Ich war eine Weile am Überlegen, was für ein Tier ich nehmen könnte, welches häufig als Nutztier in der Mark gesehen wird, bei dem es aber nicht unbedingt auffällt, wenn es... stirbt. Hunde und Katzen schieden also ohnehin aus, da Solche normalerweise nicht auf Weiden sind. Ein Rind wäre zu groß gewesen, ebenso ein Pferd, und da ich mich an das Zitat Aragorns über die Riddermark erinnerte, in dem er sagte, dass die Menschen Rohans häufig mit Zelten umherzogen und so ihre Herden hüteten... kamen mir eben Schafe in den Sinn.
Eigentlich hätten es natürlich genauso gut Ziegen sein können, aber auf die Idee kam ich natürlich nicht.

Übrigens hat der blinde Kopf des Schafes, den sie im Stroh findet, keine weitere symbolische Bedeutung. Es war mehr die Beschreibung des Bildes, welches ich im Kopf hatte. Und die Vorstellung des Kopfes, der aus dem Stroh herausschaut, mit blinden, milchigen Augen, während Fliegen und Kleingetier herumkrabbelt... das war schön unheimlich und eklig. *g*



Als sie vorsichtig auf den Eingang zu schlich, sah sie jedoch, dass nicht alles am Gehöft veraltet war. Ein recht sauber aussehender Teil stand noch dort, angebaut an den Alten.
Ihr Magen zog sich schmerzhaft zusammen und knurrte leise, unzufrieden aufgrund ihres Laufens.
Auszug aus „Einsames Schäfchen“


Natürlich wollte ich, dass sie in das Haus hinein geht, da dort mein vorgeplanter Pfad länger war. Frecēa war hier zwar noch kein Teil der Planung, aber dafür der Dunländer, der natürlich auch nur aufgetaucht wäre, wenn die Leser sich richtig entschieden hätten. Was sie glücklicherweise haben. Und ich gebe zu, auch hier ein wenig manipuliert zu haben, nämlich, indem ich das Knurren ihres Magens verdeutlichte. Sie sollte gerne in das Haus hinein, weil es dort interessanter werden würde.
Und dies ist sie auch, dank der Leser.
Wäre sie weiter geradeaus gegangen, wäre sie irgendwann zu einem Tümpel gekommen, an dem sie auf zwei Reiter gestoßen wären, die einen Dritten eskortieren. Es sind keine leichten Zeiten in der Mark, und deshalb ist eine Eskorte, selbst, wenn man eigentlich allein unterwegs ist, unumgänglich. ... und es wäre kein Zufall gewesen, dass der Reiter gerade dort auftaucht. Nun ja, es sollte nicht sein, und so habe ich noch mehr Zeit mit eigenen Charakteren verbracht, was mir jedoch fast besser gefallen hat. Danke also dafür, liebe Leser.

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