Freitag, 7. Juni 2019

Identität besteht nicht nur aus Konflikt

Werde der, der du bist“, sagt mein Gegenüber und lächelt. „Das ist so ein Spruch, den man sich auf den Arm tätowieren könnte.“
Ich schüttele den Kopf. „Nein. Tattoos sind nicht so meins. Und ich weiß, dass das nur als Beispiel gemeint war“, füge ich noch beschwichtigend hinzu, denn er hat sich schon vorgelehnt, bereit, in eine seiner Lektionen zu verfallen.
„Wer sind Sie denn?“ fragt er daraufhin, und für einen Moment starre ich ihn etwas fassungslos an.
„Ich!“ gebe ich zurück, und er lacht, sagt, dass das eine philosophische Antwort war und wechselt das Thema.
Was hätte ich denn sonst sagen sollen? Jesus, oder so? Und weshalb habe ich das Gefühl, gerade so einer Fangfrage entgangen zu sein?



Identität.
Eine interessante Frage nach dem „Wer bist du?“, „Wer warst du?“, „Wer wirst du sein?“ und „Wer willst du sein?“
Im Charakterbau interessant, wenn sich eine oder mehrere der Fragen widersprechen, da es automatisch Konflikt hervorruft.
Auf der anderen Seite ist es ebenso interessant, wenn sich eine Figur vollkommen im Klaren über diese Dinge ist und keinerlei Zweifel hat – etwas, das ich, zu meiner Überraschung, deutlich bei Brynfled (der Tochter Helms) erleben durfte, obwohl das nicht geplant war. Ebenso bei Frau Syfbur. Méahred auch, stelle ich etwas verwundert fest. Der Rest gehört eher in die erste Kategorie.

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