Ich wollte eigentlich gerne die ides
auf dem Fest auftreten lassen und hatte bereits sehr früh einige
Szenen für ein Gespräch zwischen ihr und Dunwulf geschrieben, ehe
mir bewusst wurde, dass Rýne sie ja gar nicht würde verstehen
können. Außerdem passte die Szene nicht mehr, als ich bei Kapitel
38 angelangt war, und so musste ich die Fragmente streichen. Da ich
es aber trotzdem teilen wollte, lade ich es hier hoch.
Gespräch
„Manchmal ist es einfacher, seine Feinde zu Freunden zu machen.“Sie schnaubte. „Ihr würdet einen Ork überreden, anstelle ihn zu töten?“„Ich würde es zumindest versuchen. Seit langer Zeit hat es keine Orks mehr in der Mark gegeben, und wer sagt, dass sie sich nicht vielleicht geändert haben?“„Orks können sich nicht ändern“, widersprach sie kühl. „Wir können froh sein, dass diese Biester ausgerottet sind.“„Ich bezweifle, dass Ihr allzu glücklich darüber seid. Doch bitte entschuldigt mich.“
„Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg.“„Wahr“, erwiderte Dunwulf langsam, „die Frage ist, ob man bereit ist, Opfer dafür zu bringen.“
später geschriebener Anfang und
Ende des Aufeinandertreffens
Ehe Rýne jedoch antworten konnte, unterbrach sie ein Ruf.„Hîr nín Dunwulf!“Eine schöne, junge Frau in einem edlen Kleid aus dunkelblauem Stoff, durchwirkt mit silbernen Fäden, trat aus der Menge auf sie zu.Der Wulfing verneigte sich – etwas tiefer, als es die Höflichkeit gebot, bemerkte Rýne, während sie es ihm nachtat. Wieder verspürte sie Nervosität, denn dies bedeutete, dass sie wieder einem Mitglied der Königsfamilie gegenüberstanden.Die grauen Augen der Frau glitten kurz über sie, ehe sie sich mit einem beinahe spöttischem Lächeln wieder Dunwulf zuwandte und ihn etwas fragte.
Die Frau starrte ihn auf einmal an, sagte etwas in einem deutlich unterkühlten Tonfall und nickte kurz, ehe sie von dannen schritt.Rýne blickte zu Dunwulf hinauf, etwas verwundert von seinem merkwürdigen Gesichtsausdruck, als er ihr nachblickte. „Was habt Ihr ihr gesagt?“„Ich habe sie nur gefragt, ob sie es vorzieht, auf dem Übungsplatz gegen oder mit den Männern zu kämpfen. Solche Fragen missversteht sie stets, wie ich es mir in diesem Fall ja auch erhoffte.“ Er seufzte leise und wandte sich um. „Ich werde mich später bei ihr entschuldigen müssen, wenn ich ihr das Kleid wiedergebe. Hoffen wir, dass sie mir nicht allzu böse sein wird.“
Das Letzte... es war mir klar, dass
Dunwulf zu dem Zeitpunkt die Präsenz der ides eigentlich eher
unangenehm findet und sich an ihr stört, da er gerne Rýne nach
Hause bringen möchte und die ides ihn aufhält. Außerdem
traute ich es ihm zu, durchaus eine sehr subtile, versteckte
Zweideutigkeit anzubringen, die man auf den ersten Blick nicht als
Solche deuten würde und bei der man auch immer noch die Ausrede
hätte, man hätte es ja anders gemeint. (Wie Dunwulf es hier tut –
er sagt, die ides „missverstehe“ ihn, dabei weiß er ganz
genau, dass der Kommentar durchaus so und nicht anders beabsichtigt
war. Noch unangenehmer ist natürlich die Andeutung, dass er so etwas
öfter zu tun scheint, was eine sehr viel dunklere Seite an ihm zeigt
als das, was Rýne bisher von ihm mitbekommen hat.) Und nachdem mir
die vielen verschiedenen Andeutungen von „Schwertern“ zu plump
waren, ging ich das Ganze ein wenig anders an.
Liebe Thainwyn,
AntwortenLöschenich fürchte, ich muss meine Überlegungen in Zukunft wohl offener aussprechen, um dich nicht zu enttäuschen. ^^ Da sich in jeder Geschichte von dir, die ich bisher gelesen habe, irgendwann eine Figur als Gríma herausgestellt hat (und wie passend für einen Charakter mit dem Namen "Maske"), warte ich auch hier nur darauf. Dunwulf ist natürlich Kandidat Nummer 1, aber das wäre schon fast zu auffällig, oder nicht? Außerdem schaffst du es immer wieder, mich zu verunsichern, was die Timeline angeht. Théoden (so er es denn ist) scheint es zum Zeitpunkt noch gutzugehen und auch Théodred ist ja offenbar noch am Leben. Dazu kommt der Outtake-Kommentar, dass es lange keine Orks mehr in der Mark gab. Wenn aber die ides die Person ist, für die ich sie halte (und wer sollte sie sonst sein, wenn du dich weiterhin beharrlich weigerst, uns ihren Namen zu nennen? :D), dann kann es nicht mehr als ein paar Jahre vor der Handlung aus Die zwei Türme spielen.
So, genug Rätsel geraten. Wahrscheinlich mache ich mich mit meiner Paranoia gerade lächerlich. ^^ Aber danke für dieses interessante Outtake! So etwas lese ich gerne.
LG
Sulime