Donnerstag, 22. September 2016

Kleinere Outtakes aus dem „Duft“


Herzlichen Glückwunsch, Frodo und Bilbo, zum Geburtstag! Und Glückwunsch, hláford Saruman, endlich nach einer einmonatigen, miserablen Wanderung im Auenland angekommen zu sein! :D
Spoiler für Leser, die noch nicht bis Kapitel 39 von der Geschichte „Der Duft des Grases im Wind“ gelesen haben!



„Weshalb treffen wir uns hier?“
„Schau dich um. Die eine Hälfte der Gäste ist zu sehr in ihren eigenen Gesprächen oder Gedanken vertieft, und die andere Hälfte zu sehr in ihren Metkrügen. Hier ist die Möglichkeit, belauscht zu werden, weitaus geringer als auf der Straße.“
- Kapitel 31

Eigentlich hatte Dunwulf erklären sollen, weshalb sie sich in einem Gasthof treffen, aber dann kam das Gespräch mit den Wulfingas auf und Dunwulf war zu zufrieden und hatte es zu eilig, nachdem Rýne sagte, dass sie gerne die Halle sehen würde. Danach kam schließlich kein Treffen im Gasthaus mehr, weil Dunwulf zum Unterricht wohl lieber eine privatere Möglichkeit haben wollen würde als ein Gasthaus.



Céastan hatte in Kapitel 36 während dem Sprung Rýne auf ihre Träume ansprechen sollen, doch das nahm ich auch wieder raus, weil das ebenfalls zu sehr abgelenkt hätte. Außerdem... fand ich das ein wenig übertrieben, Rýne im Schlaf schreien zu lassen. So, wie Céastan denkt, hätte er da gut etwas anderes glauben können.

Der Tag des Festes jedoch rückte immer näher, und langsam wurde sie nervös. Sie hatte versucht, Céastan nach den Hallen zu fragen, doch der hatte nur mit den Schultern gezuckt. „Du musst dir selbst ein Bild machen, wenn du dort bist“, hatte er gesagt. „Ich bin nicht der Richtige, um dein Urteil im vornherein zu beeinflussen, indem ich dir beschreibe, wie Meduselde aussieht.“ Er zeigte jedoch ein wenig Interesse an ihren ausbleibenden Träumen, da er ihr einmal am Morgen erzählt hatte, dass sie ganz am Anfang im Schlaf geschrien hätte und sich darüber wunderte, dass sie nichts mehr erwähnte.
Rýne war darüber sehr erschrocken, denn selbst konnte sie sich an keinen Traum erinnern, der sie zum Schreien hatte bringen können. Es stimmte, dass ihre Träume anfangs unruhig gewesen waren, doch die Bilder waren bereits so sehr in ihrer Erinnerung verschwommen, dass sie sie nicht mehr hervorrufen konnte.
Céastan hatte daraufhin nur die Stirn gerunzelt und das Thema gewechselt.
Und der Tag des Festes kam.

Die Szene existierte eigentlich, um zu versuchen, Céastan wieder etwas sympathischer wirken zu lassen; zu zeigen, dass auch er ein Interesse daran hegt, dass Rýne herausfindet, was es mit ihren Erinnerungen auf sich hat. Und da er im vorigen Kapitel tatsächlich mit ihr über ihre Träume und (fehlenden) Erinnerungen geredet hatte, passte das eigentlich.
Aber, wie ich schon weiter oben sagte – es hätte zu sehr abgelenkt und Rýnes Fokus auf die Geburtstagsfeier zu sehr verzerrt.



Und dann existiert noch eine Anmerkung zu Kapitel 38 – die Szene, wo Dunwulf Rýne die Haube gebracht hat. Der Fakt, dass Rýne sich einzelne Strähnen unter die Haube stopft, kam aus einer Spontaneingebung heraus, und dass Dunwulf ihr da hilft, ebenfalls.

„Er betrachtete sie eingehend, hob dann die Hand und schob eine Strähne, die ihr entgangen war, unter das Tuch.“

Es hatte mich sehr in den Fingern gejuckt, Rýne auf diese Berührung reagieren zu lassen – vielleicht, dass sie diese immer noch spürt, nachdem sie schon auf dem Weg ist; dass sie unwillkürlich den Blick senkt.
Dunwulf ist normalerweise sehr distanziert und hält eher Abstand, aber er hat die schlechte Angewohnheit, andere Leute zu berühren, ohne sie vorher um Erlaubnis zu fragen, wenn ihm ein Detail auffällt, welches seine ganze Aufmerksamkeit auf sich zieht. (Siehe seine Handlung in Kapitel 26. Ich frage mich ein wenig, ob er sich hier zurückgehalten hätte, hätten die Leser damals Rýne heftiger reagieren lassen.)
(Und nein, das ist übrigens überhaupt nicht von einer gewissen Szene aus „The Two Towers“ inspiriert. Nein, weshalb sollte es das? Ich musste da gar nicht dran denken, als ich die Szene schrieb. *hust* Auch nicht schon damals, als er nach ihrem Haar greift. Dunwulf scheint mir bei näherem Überlegen sehr auf Haare fixiert zu sein.)
Ich habe es jedoch letzten Endes weggelassen, weil es mir... nun, zu übertrieben vorkam. Ja, Rýne ist, dank der Entscheidungen der Leser, die wirklich fast ständig Dunwulf gewählt haben (wobei Céastans eher langweilige Plotline da vielleicht auch dran schuld ist), dem Wulfing nicht wirklich abgeneigt, und dies zeigt sich so langsam. Ich wollte es jedoch, ähnlich wie Dunwulfs letztendliche Manipulation von Rýne, subtil machen. Es sollte nicht auffällig sein und „oh, schaut her, ich schwärme für Dunwulf!“ schreien. Sie denkt öfter an ihn; beginnt auch, sich ein wenig um ihn zu sorgen und sich mehr für ihn zu interessieren, aber das war es auch schon.
Die Frage ist natürlich, was das für Auswirkungen hat, jetzt, wo sie weiß, dass Dunwulf sie benutzt hat, um eine Karte zu stehlen.
(Und weil ich jetzt schon weiß, dass ich es nicht lassen kann, werde ich in einem Blogeintrag noch einmal auf Dunwulfs/meine gesamte Manipulation eingehen. Weil mir das viel zu viel Spaß macht.)


Oh, und dann existiert noch ein Outtake in Kapitel 39. Der Plan war eigentlich gewesen, dass Rýne von Glédric entdeckt wird und erschrocken vor ihm flieht, bzw. dass sie sich verläuft, nachdem Glédric am Zimmer vorbeigelaufen wäre.
Hádor wäre zufällig in sie hinein gelaufen und hätte ihr den Weg zurück gezeigt, aber das hätte natürlich nicht zu dem interessanten Gespräch zwischen ihm und Glédric geführt.
Und das Gespräch war da, um zu zeigen, dass Dunwulf eben nicht nur Feinde außerhalb Meduseldes hat, sondern auch innerhalb. Ich meine, ja, die Leute reden da zwar ständig drüber (Hádor, Drythen, Dunwulf selbst etwas versteckt), aber ich wollte es gerne zeigen. Natürlich hat Rýne keinen richtigen Kontakt zu ihm, und es ist offensichtlich, dass Dunwulf begleitet werden und sich verhüllen muss, um auf der Straße keine Angriffe zu provozieren. Aber Dunwulfs Feinde sollten eben nicht nur Schatten bleiben, und auf den Wulfing kommen ziemlich harte Zeiten zu.
Vielleicht sogar unabsichtlich geschuldet durch Rýne.

Oh, keine Sorge, das manische Lachen bin nur ich.

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