Ich freue mich. Erster Unitag war toll,
wir haben uns ganz viel Werbung angeschaut, und auch, wenn es
wahrscheinlich stressig wird, so freue ich mich doch auf dieses
Semester. Außerdem waren verschiedene Vertreter von Firmen da, die
uns Angebote gemacht haben, worüber der Werbeclip, den wir drehen
sollen, handeln könnte.
Unter Anderem war auch eine Vertreterin
der Landesvereinigung für PTSD I Danmark da, auf deutsch PTBS –
Posttraumatische Belastungsstörung. Auffallend war, dass sie
diejenige war, die die meisten Fragen bekommen hat; allgemein schien
ein recht großes Interesse für das Thema erweckt zu sein. (Die
anderen Vertreter bekamen gerade mal höchstens drei – vier Fragen,
die PTBS-Vertreterin bekam mindestens neun.)
Sie hat uns erzählt, dass jeder –
wirklich jeder – PTBS bekommen kann. Aber jeder Mensch ist
verschieden, und demnach wird das, was für Einige schon ein ziemlich
heftiger Auslöser für PTBS sein kann, für andere nur einen
verwirrten Blick wert sein. Außerdem verbindet man PTBS
normalerweise mit Kriegsheimkehrern, mit Krieg im Allgemeinen. Dass
so etwas auch einfach durch einen Unfall hervorgerufen werden kann,
durch Mobbing, durch das Mitansehen eines Unfalles; durch Dinge, die
normalerweise im Vergleich zu Krieg ein wenig lächelnd abgetan
werden; daran denkt man im ersten Moment nicht, wenn man PTBS hört.
Mich hat das Thema berührt, nicht nur,
weil es von jemandem erzählt wurde, die über sich selbst sagt, dass
sie PTBS habe; aber auch, weil ich für meine Geschichte „Cwideas“
darüber schon ein wenig recherchiert habe. Stuntfola ist
definitiv ein Kandidat für PTBS, und ich freue mich, dass ich ein
paar der Symptome schon recht unbewusst habe mit einfließen lassen,
wobei das wohl auch in die fünf Phasen der Trauer mit einfließt.
Natürlich werde ich mir wahrscheinlich einige Freiheiten lassen,
obwohl mir nach der Stunde sogar eine Idee für das Kurzgedächtnis
gekommen ist.
Was mir dieser Bericht gezeigt hat,
ist, dass jegliche Situationen (manchmal über Jahre hinweg) sich zu
so etwas entwickeln können, und manchmal tun sie es, manchmal tun
sie es nicht. Manchmal lässt die Störung an sich mehrere Jahre auf
sich warten.
Ich hatte auch mal zeitweise (auch in
Verbindung mit „Cwideas“) über das Stockholm-Syndrom
recherchiert, und in einem Artikel in einer Polizeizeitschrift stand
Ähnliches (wenn auch nur kurz erwähnt) – längere Abhängigkeit
gegenüber einer dominanten Person, verbunden mit dem Gefühl, der
Person verpflichtet und ihr etwas schuldig zu sein, kann ebenfalls
schon eine Form von Stockholm-Syndrom sein.
Und passt das nicht wunderbar zu
stuntfola? Und so wird das, was ich von Anfang an geplant
hatte, was ich charakterisieren wollte, wohl so langsam deutlicher.
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