Mittwoch, 7. August 2019

Ein paar Fakten über Cwideas

Ein paar Fakten über Cwideas:




1. stuntfola weint insgesamt 18 Mal (erwähnt im Text) im Laufe von Cwideas (nachdem sie in früheren Reviews als weinerlich bezeichnet wurde, bin ich neugierig geworden und habe mit Liste nachgezählt)

2. stuntfola hat einen richtigen Namen, aber am Ende fand ich keine Möglichkeit, ihn zu erwähnen

3. Krähenfuß tauchte zu meiner Überraschung und ungebeten beim Schreiben von Kapitel 27/28 auf, winkte und gab mir zu verstehen, dass seine Geschichte noch nicht zu Ende erzählt sei

4. anfangs war mir Krähenfuß sehr unsympathisch mit seinem übertriebenen Macho-Gehabe, was beabsichtigt war, da er anfangs nur existierte, damit stuntfola Angst vor ihm haben sollte. Das hat sich unerwarteterweise im Laufe der Geschichte geändert und er stieg auf einmal schnell zu meinem Lieblingscharakter auf

5. für Albert war eine backstory geplant, die erklärt, weshalb er so empfindlich auf stuntfola reagiert, aber beim zweiten Treffen der beiden sah ich keine logische Möglichkeit, diese einzubringen
   - diese beinhaltete, dass er ein oder zwei Male mitbekommen hatte, wie Väter mit ihren Töchtern im Gasthof eintrafen und diese alles Andere als nett behandelten, was mir jetzt ein wenig übertrieben vorkommt

6. ich hätte stuntfola und Albert sehr gerne zusammen gesehen, aber stuntfola weigerte sich beide Male (und, geben wir es zu, trug damit zum Realismus mit bei, was ganz in meinem Sinne war, da ich ja auch Anfangs geschrieben hatte, dass Cwideas keine Romanze werden würde)

7. stuntfola ist so um die 19/20 Jahre alt im Text

8. in einer Überarbeitung würde ich sicherlich einige der Marsch-Kapitel unter den Strolchen kürzen/zusammenfassen und auch bei den Auenland-Kapiteln so einiges herausstreichen, unter Anderem wohl Sarumans Stimme

9. nachdem Krähenfuß sich im Auenland weigerte, Auskunft zu geben, sah ich keine andere Möglichkeit, als Méahred noch einmal in der Handlung auftauchen zu lassen, obwohl das eigentlich nicht geplant war

10. eigentlich hatte stuntfola im Auenland sowohl noch einmal mit Primel als auch mit Lobelia sprechen sollen, aber dazu kam ich nicht mehr, weil es die Handlung noch mehr ausgebremst hätte

11. ebenso hatte sie eigentlich noch mit Frau Syfbur sprechen sollen, aber das übersprang ich, weil ich endlich mit der Geschichte fertig werden wollte
   - sie hatte erklären sollen, dass das Dorf von Orks zerstört worden war. Dies macht sogar im Canon Sinn, denn dort sieht ein Späher der Heerschau auf dem Weg nach Helms Klamm Gríma, der in Richtung Norden mit einer Gruppe Orks unterwegs ist. Da er später bei stuntfola allein auftaucht, alles Andere als gute Laune hat und sogar Baumbart sagt, dass sein Weg ihn erst weit nach Norden führte, male ich mir das so aus, dass er die Orks am Fangornwald oder kurz vorher abhängte und sich dann nach Isengard aufmachte, ehe er über stuntfola stolperte. (Und neeeiiin, das ist mir nicht erst während der letzten drei Kapitel aufgefallen… *hust*)
Die Orks haben sich wutentbrannt auf das Dorf gestürzt und es abgebrannt.

12. es war von Anfang an geplant, dass stuntfola definitiv wieder in ihre eigene Welt zurückfindet – so gerne ich sie letztendlich bei entweder Albert oder bei Krähenfuß und Méahred gesehen hätte, so gehört sie doch nicht nach Mittelerde und würde sich ewig fragen, was wohl mit ihrer Familie ist. Außerdem ist das, wie mehrere aufmerksame Leser angemerkt hatten, im Prolog angedeutet gewesen

13. Céne war eigentlich erst ein Plothole, da Gríma damals seine Schwester/Halbschwester nur erwähnte, weil ich die falsche Fährte zu Éomer deutlicher machen wollte

14. die Ratgeberkette Grímas ist schamlos aus den Filmen geklaut, weil ich eine Erklärung dafür finden wollte

15. Krähenfuß sollte eigentlich Westron sprechen können, darauf die meiste Zeit jedoch einfach nur keine Lust haben, ehe ich beschloss, ihn doch nur rein Rohirrisch sprechen zu lassen

16. abgesehen von Denn Worte sind Macht ist Cwideas die Geschichte, zu der ich am Meisten „Bonusmaterial“ geschrieben habe

17. stuntfolas Reise erstreckt sich über genau ein Jahr. Inspiration dazu war eigentlich nur das Projekt „Jeder Monat hat 100 Worte“, weil ich damit eben meinen groben Plan festlegen wollte, aber letztendlich wurde der Zeitraum aus Gründen der Logik und Einfachheit übernommen. Bestimmte Sternbilder tauchen schließlich zu bestimmten Jahreszeiten auch immer wieder auf, und dies passte zum Portal. Die Frage ist nur: Wenn ein Stern in den Tiefen des Weltalls stirbt und niemand da ist, um es mitzubekommen – existiert dieser Stern dann, theoretisch gesehen, eigentlich noch, wenn wir das Licht erst Jahrhunderte später auf der Erde empfangen? Und macht er eigentlich einen Laut, wenn niemand da ist, um es zu hören und der Weltraum ohnehin luftleer ist?

18. eigentlich hatte Krähenfuß ein wenig über die erste Überquerung des Gwathló und den beiden Strolchen, die dabei umkamen, erzählen sollen, aber dazu kam ich nicht

19. als stuntfola im Epilog über das merkwürdige Zeitphänomen nachgrübelt, dass ihr Jahr in Mittelerde nur eine Woche in der realen Welt gedauert hat, hatte ich sehr an die Gefährten in Lothlórien gedacht, deren Zeit in dem Land auch anders verlaufen ist (wobei das an Galadriels Einfluss und womöglich Nenya liegen mag). Fakt ist, dass ich keine wissenschaftliche Erklärung dazu habe.

20. ich hatte eigentlich etwas mehr auf stuntfolas Ankunft in der realen Welt eingehen wollen, wie ihre Familie reagiert, was diese denkt und generell die Schwierigkeiten andeuten, die damit einhergehen, sich wieder zurechtzufinden, aber das packte ich letztendlich in den Epilog, um die Parallelen zum Anfang der Geschichte deutlicher zu machen. (Ein mögliches Szenario war, dass sie im Moor ankommt, dort zusammenbricht und danach in einem Krankenhaus aufwacht)

21. übrigens Parallele zum Anfang der Geschichte; der letzte Absatz von stuntfolas Ankunft in Norwegen ist sehr stark an das erste Kapitel und ihre Ankunft in Mittelerde geknüpft. Ich hatte mit Absicht manche Formulierungen wortwörtlich übernommen, um die Verbindung deutlich zu machen. Ein Beispiel ist „Ich konnte nicht sagen, wie viel Zeit vergangen war, als ich endlich, die Beine meiner Jeans mit schwarzem Schlamm bespritzt, den Waldrand erreichte.“, welches die Sätze „Ich war wieder der Verzweiflung nahe, als ich endlich, die Beine meiner Jeans mit schwarzem Schlamm bespritzt, den Baum erreichte.“ und „Ich konnte nicht sagen, wie viel Zeit vergangen war.“ aus dem ersten Kapitel zitiert.

22. der eigentliche, sehr grob in 10er-Häufchen gefasste Kapitelplan von 2015 lautete folgendermaßen:
   Kapitel 1 – 10: stuntfola kommt ungläubig nach ME
   Kapitel 10 – 20: stuntfola realisiert, wo sie und mit wem sie dort ist
   Kapitel 20 – 30: stuntfola akzeptiert langsam die Gesellschaft
   Kapitel 30 – 40: Marsch der drei Wanderer, Saruman demonstriert Macht
   Kapitel 40 – 50: Strolche kommen, Gríma wird psychisch mehr und mehr instabil
   Kapitel 50 – 60: Gríma breaks and goes mad, stuntfola verliert Hoffnung
   Kapitel 60 – 70: Depression, Suche nach neuen Verbündeten, Hobbit-arc
   Kapitel 70 – 80: stuntfola und Krähenfuß auf dem Rückweg, kommen nach Rohan
   Kapitel 80 – 90: stuntfola und Krähenfuß kommen zu Portal, Abschied und stuntfola kommt in eigene Welt zurück, Epilog

23. eigentlich hatte stuntfola ein längeres Gespräch mit Éomer führen sollen, aber dies klappte aus dem gleichen Grund nicht, weshalb auch sein Humor erst in Kapitel 92 am Rande auftauchte – es passte nicht zur Stimmung, und ich wollte endlich fertig werden. Vielleicht schreibe ich das irgendwann nochmal als OS aus

24. stuntfola sollte in einer frühen Version im Epilog von einem Kater als Haustier erzählen, aber das lenkte zu sehr vom Thema ab (und sie sollte ihn „Gríma“ getauft haben, was im Hinblick auf ihre Entwicklung nach seinem Tod aber einfach nur noch unlogisch ist. Ich hatte kurz überlegt, aus dem Kater zwei/drei Katzen zu machen und diese „Krähenfuß“, „Méahred/Méa“ und eben wahlweise „Gríma“ zu nennen, aber auch das war zu übertrieben und lenkte zu sehr von der Stimmung des Epilogs ab)

25. „Glaube mir, ich kenne die Eorlingas und ihre Ansichten, ihren Schutz. Solche wie uns lieben sie nicht, und sie werden Mittel und Wege finden, uns zu vertreiben, sollten sie davon erfahren. Es ist demnach sicherer, außerhalb zu leben.
Méahred ist hier sehr doppeldeutig, aber davon hat stuntfola natürlich keine Ahnung. In meinem Headcanon sind die Eorlingas nicht sonderlich… unterstützend, weder in ihren Ansichten zu gleichgeschlechtlichen Beziehungen, noch, wenn es um gewisse Minderheiten geht (die Wulfingas, die Dunländer, die Drûedain…). Von daher Méahreds doch sehr bitterer Tonfall und gleichzeitig die Erklärung, weshalb er ziemlich loyal Saruman gegenüber ist: Den kümmert das alles nämlich eher weniger, Hauptsache, er hat Leute, die für ihn arbeiten

26. Krähenfuß und Méahred sind die einzigen Personen in Cwideas, die wohl so etwas wie ein reines Happy End haben dürfen. Ironisch ist nur, dass a) ich das nicht plante und b) stuntfola davon nicht mal richtig etwas mitbekommt

27. Es existieren mehrere kleine Geschichten über die Nebencharaktere, die aus verschiedensten Gründen jedoch alle abgebrochen sind:
   - „Mottenlichttänzer“: Ein AU, in dem Albert sich kurzerhand der Gemeinschaft von Saruman, Gríma und stuntfola anschließt
   - „Aschenklinge“: Die Vorgeschichte von Frána/Gríma und seiner Halbschwester Céne, die den Brand überlebte, dafür aber ein halbes Bein und ihre Stimme verlor und Fránas Probleme, Théoden zu vergeben
   - „Schatten dunkler Krähenschwinge“: Eine Drabblegeschichte, die Krähenfuß‘ Sicht auf die Ereignisse von Cwideas beschreibt, weshalb Krähenfuß Gríma hinterherzulaufen scheint (denn es ist Gríma, nicht stuntfola), und was Méahred dazu zu sagen hat

28. eigentlich hatte stuntfola anfangs nicht einmal Westron verstehen sollen, da Tolkien ja auch das nur ins Englische übersetzte, aber das hätte die Gespräche mit Gríma unmöglich gemacht, und von daher ließ ich wieder von der Idee ab

29. ich ärgere mich ein wenig darüber, dass stuntfolas Hungergeschichte nur am Rande vorkommt… wo ist das Schwächegefühl stuntfolas? Wo ist die Übelkeit, die sie nach fast einem ganzen Tag ohne Essen haben sollte? Wo ist der Schwindel, der sowohl vor als auch nach dem Essen auftreten sollte, vor Allem, wenn sie so lange unterwegs ist? Wo ist die Müdigkeit, die Kopfschmerzen, die Krämpfe? Die ständige Kälte, das unkontrollierbare Zittern, die Stimmungsschwankungen, die Paranoia und Angstzustände? He? (Übrigens Schwindel: Das wäre mal eine gute Ausrede gewesen, sie ständig mit sich herumtragen zu müssen…) Dafür, dass ich sagte, ich wollte die Geschichte realistischer machen, hat das ja wunderbar geklappt…

30. ich habe noch einmal nachgelesen: In der Schlacht um Wasserau sind letztendlich 70 Strolche gefallen und der Rest gefangengenommen, neunzehn Hobbits getötet und mehrere verwundet. Ich frage mich, wie traumatisiert Krähenfuß eigentlich wohl davon ist und weshalb das nie zur Sprache kam

Eine kleine Erweiterung mit dem Headcanon zu sechs verschiedenen OCs findet sich hier.

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