Freitag, 2. August 2019

Kurzgedanken zu Verschiedenem, Teil 5


Kurzgedanken, Teil… 5?

Unterthemen: Ein bisschen „allgemeines Altenglisch“, recht viel „Cwideas“, „Herr der Ringe“, „Pseudo-Philosophie“, Allgemeines.



Ich frage mich, mit dem ganzen Verneinungspräfixen im Altenglischen (wilnian – wollen, náwilnian – nicht wollen), ob das noch ein Überbleibsel der Normannen ist. Schließlich macht man das im Französischen ganz ähnlich, und da Französisch damals die Sprache der Adligen war…




Ich baue einen semi-neuen Charakter in meine Handlung mit ein, weil a) weniger Altenglisch übersetzen und b) weigert sich mein Charakter ohnehin, Auskunft zu geben und schmollt lieber.
Sie kommen zu dem Dorf, in dem die Protagonistin anfangs ihre Kleidung wechselte und nichts verstand. Ich realisiere das zu spät und sitze auf einmal vor einem Berg aus Arbeit.
Gedanke: „Oh shit, darf ich das Dorf überspringen? Bitte?“



Krähenfuß ist ein wandelnder Haufen Subtext, der mich selbst immer wieder überrascht – vor Allem, weil sein Handeln vorher, über das ich mir noch gar keine Gedanken gemacht hatte, jetzt auf einmal so viel mehr Sinn macht.



Es ist beruhigend, zu wissen, dass mein als bittersüß geplantes Ende wenigstens doch ein Happy End beinhaltet.



Güte ist ein schwerer Weg, wo die Alternativen doch immer so viel einfacher und vor Allem energiesparender wären. Wobei das relativ ist, denn Reue und Schuldgefühle sind nochmal ganz andere Energiekosten. Schone die Umwelt, sei freundlich! Ha.




Der beste Fluff ist der, von dem der Protagonist gar nichts mitbekommt. Andeutungen machen manchmal so viel mehr Spaß.




Nein, ernsthaft, kann ich das Dorf nicht überspringen? Ich will fertig sein! (Haha, Vergangenheits-Thainwyn, ich bin fertig!)




Schon merkwürdig, wie Ehrlichkeit im Hinblick auf den Protagonisten in Texten gewissermaßen Voraussetzung dafür ist, dass ein Text funktioniert. Es gibt zwar gute Texte, in denen der Protagonist den Leser gnadenlos anlügt, aber eine gewisse Empathie muss doch zwischen Leser und Protagonist da sein.




Aragorn ist in der Filmtrilogie ein Dieb – erst stiehlt er am Ende des ersten Teils frisch verstorbenen Boromir seine Armschützer, dann stiehlt er im zweiten Teil dem frisch verstorbenen Théodred sein Pferd… er arbeitet sich hoch. (Heißt das, er stiehlt im dritten Teil dem frisch verstorbenen Denethor die Stadt?)




Mittlerweile verstehe ich, weshalb so viele Autoren das „Happy coupling“ betreiben und alle „guten“ Charaktere kurz vor Ende noch miteinander verkuppeln, weil… Gründe. Man will ja nicht, dass ein Charakter benachteiligt bleibt, alles muss gerecht sein, auch, wenn das vollkommen gegen die etablierte Charakterisierung spricht. Und es mag zwar nett gemeint sein, aber es ist und bleibt trotzdem bescheuert, weil sich manche Charaktere ganz einfach nicht dafür anbieten. (*wirft einem gewissen Charakter einen düsteren Blick zu*) Es hat seine Gründe, weshalb stuntfola nicht in Mittelerde bleibt und vor Allem auch allein zurückkehrt.




Gerade den neuen Trailer zu Kojimas Death Stranding gesehen, und… nun, haben die Trailer anfangs nicht wirklich viel ausgesagt, so sagt der neue Trailer weitaus mehr.
Und ich muss zugeben, ich mag die Idee sehr, die dort anklingt.
Die Menschen dort können wortwörtlich die Geister der Vergangenheit sehen, die überall herumschweben und ihre Spuren hinterlassen. Dies können sie anscheinend mit der Hilfe von Föten, die sie in einer Art tragbaren Brutkästen mit sich herumtragen – was Sinn macht. Kinder nehmen sehr viel mehr wahr als Erwachsene, so auch Geister.




Da ich für einen OS gerade dabei bin, zu recherchieren, wie man Strohdächer deckt und zu meiner Frustration feststellen musste, dass Schilfrohr, aka Reetdächer mehr als die doppelte Lebensdauer von Strohdächern haben, denke ich, dass die Fenmark wohl vermehrt mit Reet decken wird, wohingegen der Rest der Mark eher die traditionellen Strohdächer haben wird. Schließlich besteht die Fenmark aus sehr viel Sumpf.




Deine Schwester?“
Kurz zögere ich. „… ja.“
Ich habe keine Schwester. Aber es ist einfacher, das zu sagen als die Wahrheit.


Diese Textstelle kam mir spontan in den Sinn, als ich eine Geschichte über ein Ehepaar las, in der der Protagonist eben von einem toten Mädchen erzählt. Und auf eine Weise klang er in der Beschreibung seiner Schwester so unehrlich und so verherrlichend, dass ich ihm ab da ganz einfach nicht mehr geglaubt habe.
Mag sein, dass ich uneinfühlsam bin, dass mir das in dem Moment zu wenig Drama war. Vielleicht bin ich so sehr von der falschen Fährte ausgegangen, dass ich letztendlich enttäuscht war, dass meine Vorahnung nicht richtig war.




Was mich, zugegeben, immer etwas wundert, sind die versprochenen „Flüsse von Gold“, die der Rechtmäßige KönigTM für das Land/die Stadt/das Dorf bringen soll. Ja, ich weiß, das ist meist metaphorisch gemeint und beschreibt den kommenden Reichtum, aber nehmen wir das mal wortwörtlich.
Sollte das nicht, auf lange Sicht, zu einer Inflation führen? Denn weshalb sollte man die gleichen Preise beibehalten, wenn man auf einmal so viel mehr Geld hat? Je mehr man von etwas hat, desto mehr verliert es an Wert.
Und desto mehr möchte man haben.
Von daher ist das ganze schöne Konzept gleich wieder im Eimer.




Wenn die Eorlingas so viel Met trinken, müssen die eigentlich ganz viele Bienen haben, um den herstellen zu können… in der Mark müssten viel mehr Bienenstöcke zu sehen sein.




Ich hätte beinahe einen Charakter Léofgar genannt. Bedeutet übersetzt „lieblicher Speer“. Assoziationen sind gefolgt, und dann habe ich mir ganz schnell einen anderen Namen überlegt. Viel Fanfiktion lesen schadet manchmal.




Es ist merkwürdig, wie sich in meiner Erinnerung die Recherche zu viktorianischen Gefängnissen und Oscar Wildes „Ballad of the gallows“ vermischt und überlagert, sodass ich auf Anhieb nicht einmal genau sagen kann, was nun meine Recherche und was das Gedicht ist.




Weshalb klingen so viele Openings (oder auch Soundtrack – ich schaue dich an, Greenpath von Christopher Larkin) so viel besser, wenn man sie rein auf Klavier spielt, als im Original?




Ich will mit dem Duft auch bereits fertig sein. Am nervigsten ist, dass mich der kleine Fakt der Zeitlinie so sehr vom Schreiben abhält: „Aber Thainwyn, Rýne hat mindestens zwei Tage von Frecēa und Éaswild nach Edoras gebraucht; da kann sie das unmöglich an einem einzigen Tag wieder dor -“
Warte… aber sie hat in der Hütte mit Dunwulf und Fréahar übernachtet! Meine Zeitlinie macht doch wieder Sinn! Weshalb hatte ich das vergessen?



Ich habe letztlich mal wieder vom Glöckner von Notre Dame geträumt (ich weiß nicht, warum) und dabei zwischen Frollo/Esmeralda/Quasimodo große Parallelen zwischen Gríma/Éowyn/Saruman festgestellt, weil… Epiphanie! Frollo und Gríma haben die gleiche Frisur, da muss Ähnlichkeit im Charakter bestehen!
Ja, ich finde das auch bescheuert, aber unterhaltsam.

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