Sonntag, 28. April 2019

Der verzögerte Heimweg


Sort of spoiler von Kapitel 80 – 86 (?) von Cwideas


Wieder eine Schreibblockade.
Es ist beinahe verwunderlich, wie leicht die ganze Sache mit Albert herunterzuschreiben war und wie schwer es mir fällt, jetzt wieder weiterzumachen.

Am liebsten würde ich stuntfola und Krähenfuß gleich einfach nach Rohan teleportieren und stuntfola in Retrospektive Details von der Reise erzählen lassen (die Überquerung des Tharbads wäre interessant), aber das würde sich… wie schummeln anfühlen. Unehrlich. Ein bisschen wie Verrat. (Wahrscheinlich wäre es besser für die Geschichte, und viele meiner Leser haben auch angemerkt, dass sie dies weitaus angenehmer fänden.)
Unehrlich und wie Verrat würde es sich vor Allem gegenüber mir selbst anfühlen. Ich hatte mich auf den Heimweg der beiden gefreut, weil ich dachte, dass ich dies für Gespräche nutzen kann, Erklärungen, Plotpoints, ungeklärte Fragen. Außerdem wollte ich stur sein und ein literarisches Stilmittel herausfordern, welches mich selbst in der Literatur immer dermaßen ärgert: Der Heimweg der Helden wird immer in ein paar Sätzen abgespeist, die Reise verläuft ohne Ereignisse. Das ist unrealistisch. Ich weiß nicht, wie Pamplemousse das in ihrer Geschichte hinbekommen hat, dass das dort so gut funktionierte.


Ich schätze, ich habe unterschätzt, dass der Hinweg nur wegen einem ganz bestimmten Stilmittel funktioniert hat: Spannung. Ich konnte die Reise ein wenig in die Länge ziehen, weil man dort mit stuntfola und ihren Plänen, Zielen und Ängsten mitgefiebert hat. Das… ist jetzt verschwunden. Das Ziel, nach Rohan zu gehen, um eine Kette zurückzugeben, ist weder mit Zeitdruck verbunden, noch mit großer Spannung.
Und so sehr ich mich dazu zwingen will, so merke ich, dass es nicht funktioniert.


Meine Charaktere sind eines der Probleme: So einfach die Episode im Gasthof zu schreiben war, so sehr zieht sich jetzt die geplante Enthüllung, inwieweit und weshalb Krähenfuß in Grímas Pläne involviert war.
Stuntfola hat in der ganzen Zeit mehr Information gegeben, als sie bekommt. Und der Grund dafür ist natürlich Krähenfuß selbst: Er weigert sich ganz einfach, Dinge preiszugeben. Die Details von dem, was der Ratgeber ihm anscheinend über das Portal sagte, können auch am Standort besprochen werden und der Rest geht stuntfola nichts an. Krähenfuß wird ihr nur das Nötigste sagen; keinesfalls irgendwelche Details über sich und auf gar keinen Fall alles. (Wahrscheinlich habe ich deshalb Schatten dunkler Krähenschwinge angefangen – weil ich ahnte, dass er nichts sagen würde.)
Vor Éomer wird er wohl ein wenig offener sprechen müssen, aber bis dahin… nein, muss stuntfola nicht erfahren. Krähenfuß ist verdammt stur, ich möchte nicht wissen, von wem er das hat.
Es hört sich insgesamt jedenfalls nach einer wunderbaren Zusammenarbeit an, die da auf die beiden zukommt.
So werde ich wahrscheinlich doch zerknirscht eine Niederlage eingestehen müssen, auch, wenn ich mich freue, vielleicht irgendwann mal wieder in einen Schreibfluss zu kommen und diese Geschichte zu beenden. Sich an etwas festbeißen wollen, nur, um anderen (und sich selbst) etwas zu beweisen, ist nie ein guter Weg und hat öfter schon Zauberer aufgerufen. (Und die Aufmerksamkeit von Solchen möchte man nicht haben. Definitiv nicht.)


Falls ich tatsächlich im nächsten Kapitel tatsächlich nach Rohan springe, wird das angefangene Kapitel 87 natürlich hier auf dem Blog geteilt werden.
Bis dahin wird frustriert gegrübelt.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen