Freitag, 26. Mai 2017

"Duft des Grases im Wind"-Outtake Kapitel 44

Da ich leider schnell mit meiner Münzwerfung zur Entscheidung zum letzten Kapitel nicht weiterkam und eine Reviewerin netterweise die Waagschale in eine Richtung kippte, ist hier der Anfang des 44. Kapitels zu lesen mit der Entscheidung, die dann letzten Endes nicht gemacht wurde. Wobei die ersten paar Sätze wahrscheinlich gleich bleiben werden.





Rýne schnappte hörbar nach Luft, als Fréahar in die Wunde von Dunwulf griff. Frisches Blut quoll hervor, und sie wollte den Blick abwenden, konnte dies jedoch nicht. Der Wulfing lag immer noch so merkwürdig still auf seiner Decke, doch noch hob und senkte sich seine Brust. Noch lebte er.
Sie befeuchtete ihre Lippen, die trocken geworden waren, räusperte sich. „Ihr... Ihr habt eine sehr ungewöhnliche Art, solch eine Verletzung zu behandeln, mein Herr. Ich habe... so etwas noch nie zuvor gesehen.“
Fréahar wandte den Kopf, unterbrach seinen Gesang und betrachtete sie scharf aus dunklen Augen heraus. „Ihr seid noch wach?“ fragte er überrascht. „Bitte verzeiht; ich ging davon aus, dass Ihr bereits schlafen würdet.“ Er schüttelte leicht den Kopf, runzelte die Stirn, und als er erneut sprach, klang er besorgt. „Ihr solltet besser schlafen, Frau Rýne. Sicherlich ist dies ein belastender Tag für Euch gewesen, und es wird weder appetitlich, noch besonders anregend für Euch sein, mir bei meiner Arbeit zuzusehen.“
Sie wusste, dass sie tatsächlich Ruhe benötigte, und ihr Körper schien bei Fréahars Worten bleiern zu werden. Doch der alte Mann half Dunwulf, und womöglich konnte sie von ihm lernen, wenn sie ihm zuschaute. Dieses Wissen konnte ihr für die Zukunft womöglich nützen, und sie wollte dies. Noch zu sehr war ihr Béorics Wunde in Erinnerung, bei der sie nichts hatte tun können, außer einige Kräuter zu sammeln. Es konnte womöglich sein, dass jemand, dem sie helfen musste, nicht mehr bei Bewusstsein war, und dann würde sie dies selbst tun müssen. Und Menschen, denen man half, waren meist dankbar und eher geneigt, einem hilfreiche Dinge zu erzählen.
Sie blinzelte gegen die Müdigkeit an und lächelte.
„Ich würde Euch gerne zuschauen, wenn Ihr es erlaubt.“


Hach, ich freue mich auf die andere Möglichkeit, da sie doch sehr viel mehr Konflikt verspricht. Und ein wütender Fréahar ist allemal interessant.

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