Samstag, 12. November 2016

Ironische Altenglisch-Grammatik

Ich lese des Abends im Bett noch in meiner Altenglisch-App auf meinem Handy.
The -an Declension@ A few nouns ending in a long vowel or diphtong omit -a, -e, -u in inflexions, eg. léo, LION, léon, léona, léom, [...] fréa, LORD, fréan, fréana, fréam...“
Fréana.
Ich stutze. Fréana. Hm. Klingt irgendwie bekannt, das habe ich schon mal gelesen, woher kenne ich das blo – Frána.
Und meine Augen werden groß, während ich mein Gesicht in mein Kopfkissen drücke, um ein Lachen und einen Fluch zu ersticken.
Tolkien hat ihm in seinem ersten Entwurf den Namen „Herr“ (oder eher „des Herrn“, da fréana Genitiv ist) gegeben, ehe er ihm eine größere Rolle gab und den Namen zu „Maske“ umänderte!
Und ich bin so blöd und wundere mich, weshalb ich bei der Eingabe Frána nichts finde, wobei Tolkien doch allen seinen Namen eine Bedeutung gab! Sogar Fram, einer der rohirrischen Könige, ist mit dabei, hier eben nur fréam, und Fréa natürlich auch, ganz zu schweigen vom 10. König Fréaláf. Viele der rohirrischen Könige heißen tatsächlich etwas mit „Herr“.
Tolkien hat ganz einfach nur das e weggenommen.

Die Bedeutung des Namens passt so wunderbar in meinen „Cwideas“-Headcanon-Hintergrund mit hinein und macht alles wieder so extremst ironisch. Was ist das bloß mit dieser Geschichte, dass so viele nebensächlich erscheinenden Dinge auf einmal eine vollkommen andere Bedeutung bekommen, während ich schreibe?
Wie kommt es, dass so viele meiner geglaubten Plotholes so oft zu einem extremst ironischen, schmerzhaften Plottwist werden, ohne, dass ich es beabsichtige?
Manchmal könnte ich glauben, ich habe Saruman als Muse, der sich einen Spaß daraus macht, Zufälle so anzuordnen, dass sie ein größtmögliches ironisches Licht auf die betreffenden Geschehnisse werfen, sobald sie entdeckt werden. Gut, soll er. Solange es mir nützt und ihm Spaß macht.

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