Eine Zeit lang antwortete er mir nicht,
und ich glaubte schon, dass die Stunde für heute beendet und in
eisigem Schweigen versunken war, als er schließlich doch sprach, und
er tat es mit einem leisen, verächtlichen Lachen.
„Das heißt, dass du auch über sie
etwas weißt?“ fragte er, und seine Stimme klang bitter. „Dass du
ihre Träume, Wünsche, Hoffnungen und Ängste kennst? Wie viel weißt
du überhaupt über jeden von uns? Weißt du etwa genauso viel über
den Herrn Saruman, wie du über mich weißt?“
Ich schluckte, zwang mich jedoch, nicht
auf seine Fragen einzugehen. Selbst, wenn er allen Anscheins nach
Saruman nicht davon erzählt hatte, dass ich etwas über ihn wusste,
so musste ich doch vorsichtig sein. „Ich weiß ein wenig über sie.
Aber habt Ihr gelogen, als Ihr von einer Schwester spracht?“
Er warf mir einen kurzen, lauernden
Blick zu, wandte ihn dann jedoch wieder ab. „Das heißt, du weißt
nicht alles über mich“, bemerkte er leise, wie zu sich selbst. „Du
weißt nur einiges, grob umrissen, wie die Handlung eines Buches.“
Und wir schreiben den 1. November - heißt, es sind nur noch zwei Tage bis zu seinem Tod.
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