Als ich den Kopf drehte, sah ich mich
Auge in Auge mit einer Karte gegenüber. Und zwar keine normale
Karte; nein, eine Karte von Mittelerde, die beinahe so aussah wie
die, die in meiner roten Ausgabe des „Herrn der Ringe“ beilag.
„Oh. Das kommt mir bekannt vor.“
„Das heißt, dass du dir schon einmal
eine solche Karte angesehen hast?“ Gríma legte die Karte, die er
mir vor die Nase gehalten hatte, wieder auf das Pult und betrachtete
mich mit schräg geneigtem Kopf und stechendem Blick.
Mein Blick huschte zu Boden. Wie sollte
ich ihm erklären, dass ich aus einer anderen Welt kam, in der die
Geschichte um den Ring als Buch existierte? War es einfacher zu
sagen, dass ich ganz ähnlich wie ein Palantír funktionierte und
Visionen hatte? Dass ich irgendeine Magie in mir hatte, die es mir
erlaubte, Dinge über Personen zu wissen?
Was sagten denn die ganzen Mary-Sues in
solch einer Situation?
Ich musste ihm schließlich eine
Antwort geben. Wer weiß, was er tun würde, sollte ich mich weigern.
Für einen Moment spürte ich wieder den Wind, der an mir zerrte,
spürte wieder seine Hand; das Einzige, was mich davon abhielt, in
die Tiefe zu stürzen.
Also holte ich tief Luft und sah ihn
an, fürchtete mich ein wenig vor seiner Antwort. „Könnt... könnt
Ihr mir Rohirrisch beibringen?“
Bis zum nächsten Mal! Ich musste ja einen Weg finden, mein geliebtes Altenglisch nicht einfach unter den Tisch fallen zu lassen! *g* Das wird dann wohl nochmal spannend...
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