Samstag, 5. Januar 2019

Ausschnitt zu "Earenis - Sternentochter des Orks: Das MSTing"

Neues Jahr, neue Vorsätze? Unter meinen vielen, vielen Vorsätzen habe ich es nach Jahren geschafft, das erste Kapitel des MSTings, welches AuctrixMundi mir freundlicherweise erlaubt hat, noch einmal zu schreiben und zu beenden... ehe mir aufgefallen ist, dass die gewählten Charaktere leider denkbar ungünstig sind, die Geschichte zu kommentieren. Verdammt.
Hier jedoch ein Auszug der Besprechung des Prologs.
Frohes neues Jahr wünsche ich! :)





Der Prolog

Thainwyn hob die Hand, um sich ein paar lose Strähnen ihres Haares zurückzustreichen, die ihr in das Gesicht gefallen waren. Der Wind, der über die weiten Grasebenen fegte, machte ihre Bemühungen jedoch nutzlos, und so schnaubte sie auf und stapfte frustriert ein wenig weiter in den Windschatten der vielen Hügelgräber. Hinter ihr erhoben sich hohe, schroffe Berge, deren Gipfel mit Schnee bedeckt waren, und vor ihr erstreckten sich weite Grasebenen.
Ihren Laptop hielt sie fest unter den Arm geklemmt, während sie den Kopf reckte und Ausschau nach ihren beiden Mitkommentatoren hielt – zumindest einer von ihnen sollte nicht zu übersehen sein.
Sie grinste, als sie laute Stimmen hörte und lief auf den Ursprung des Lärms zu.
Hinter einem der vielen, mit weißen Blumen bedeckten Hügelgräbern standen zwei Männer und stritten miteinander. Sie beide trugen grüne, mittelalterliche Kleidung, die zum Reiten geeignet schien, und ebensolche Umhänge, waren beide recht hochgewachsen, doch da hörte die Ähnlichkeit auch schon auf. Der eine Mann hatte langes, blondes Haar und dunkle Augen, dazu einen Dreitagebart, und sein markantes Gesicht war gerötet vor Ärger, während er den anderen Mann anstarrte. Seine zu Fäusten geballten Hände bebten, und an seiner Seite hing ein Schwert.
Das Haar des anderen Mannes war dunkel, seine Augen stechend hell, und er war blass und hatte die Arme ruhig vor der Brust verschränkt. Waffen trug er keine – zumindest keine, die man sehen konnte.
Thainwyn kam beinahe schlitternd vor ihnen zum Stehen, was ihr die Aufmerksamkeit der beiden Männer einbrachte; strahlte sie an und verbeugte sich tief.
Wesge hál, Céastan and Dunwulf!“ rief sie aus und schien sich nicht daran zu stören, dass beide ihre begeisterte Begrüßung nicht erwiderten, sondern klappte ihren Laptop auf und startete ihn.
„Weshalb müssen wir das hier tun?“ fragte der blonde Mann missgelaunt. „Inmitten von all diesen Gräbern?“
„Das sind einige der Gräber von Logik und Canon in den verschiedensten Badfics, die in der näheren Umgebung spielen“, erklärte Thainwyn. „Die ganze ungenutzte Energie, die in der Luft liegt, eignet sich gut, um meinen Akku auf ewig haltbar zu machen. Das ist sehr umweltfreundlich.“ Sie blickte sich um, zog aus einem naheliegenden Loch (einem Plothole) eine große Decke, breitete sie aus und setzte sich darauf, blickte erwartungsvoll zu den beiden Männer auf.
„Wollen wir anfangen?“
Die Männer wechselten einen kurzen Blick und ließen sich dann auf je einer Seite Thainwyns nieder.


I eleniël orco“, las Thainwyn theatralisch vor, unterbrach sich dann jedoch und lachte ein wenig verlegen. „Ich bin froh, dass ich bereits weiß, was das bedeutet, ansonsten wäre ich ein bisschen aufgeschmissen...“
„Was bedeutet es dann?“ fragte Céastan ungeduldig. „Ich habe kein Verständnis der dort geschriebenen Sprache.“
„Das ist ja auch Quenya“, gab die Autorin zur Antwort. „Eine der Elbensprachen, auch, wenn sie kaum noch in Mittelerde gesprochen wird. Übersetzt heißt es Die Sternentochter des Orks.“
Céastan spuckte aus und starrte die Schreiberin entsetzt an. „Was? Was soll das für ein Titel sein? Müssen wir wirklich eine Geschichte über solch eine… Kreatur lesen?“
Thainwyn antwortete nicht, sondern warf dem dunkelhaarigen Mann an ihrer anderen Seite einen langen Blick zu.
„Ihr habt nichts dazu zu sagen, Dunwulf?“
„Weshalb sollte ich?“ Der Wulfing zuckte mit den Schultern. „Es hat seit Jahrhunderten keine Orks mehr in der Mark gegeben. Mir ist nur schleierhaft, weshalb ein Kind eines solchen Wesens dann Sternentochter genannt werden soll. Orks sind von den meisten Völkern gleichermaßen verhasst.“
„Das mit dem wir haben seit Jahrhunderten keine Orks mehr gesichtet wird Euer Patenkind auch irgendwann behaupten“, bemerkte sie leise und verdrehte die Augen, ignorierte den stechenden Blick Céastans. „Ich wundere mich nicht, dass Ihr das so leicht sagen könnt. Das mit der Sternentochter wird sich gleich klären.“ Sie räusperte sich und las weiter. „Es gab viele Schicksale in Mittelerde. In der Tat. Denken wir nur mal an das Schicksal vom armen Uglúk. Der nette Uruk war mir fast sympathisch, ehe Éomer ihn ermordete, und das nur, weil er intelligenter als seine Artgenossen war!“
„Wir alle haben ein Schicksal, welches uns gegeben ist“, sagte Céastan, runzelte die Stirn. „Aber das der… Halbelbin Earenis scheint besonders zu sein, da es so sehr im Text hervorgehoben wird.“
„Glaube mir, das ist es.“ Thainwyn wandte sich wieder dem Text zu. „Wir erfahren also, dass Earenis eine Waise ist, ihre Mutter den Noldor angehörte und mit Gildor Inglorion unterwegs war. Und dass die Reisegruppe an diesem einen, schrecklichen Tag überfallen wurde.“ Sie schwieg einen Moment lang. „Irre ich mich, oder ist es nicht so, dass die Reisegruppe um Gildor am Anfang sogar einen Schwarzen Reiter in die Flucht schlägt mit ihrem Gesang? Außerdem war seine Gruppe nicht gerade klein, und dann wurden sie von einfachen Orks überfallen? Entweder ist Gildor unaufmerksam gewesen oder… keine Ahnung.“ Sie zuckte hilflos mit den Schultern.


A/N: Wie man sieht, ist es wirklich mehr eine Besprechung, was das Ganze natürlich langwieriger und etwas anstrengender zu schreiben macht, wobei es natürlich ideal ist, um Charaktere weiter auszubauen... *shrugs* Auctrix hat es sich so gewünscht, und ich sehe den Vorteil bei dieser Art, auch, wenn ich nochmal schauen muss, wie ich den Text vielleicht noch etwas lustiger gestalten kann.

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