Manchmal hat man dieses Erlebnis, dass einem mit einem Mal aufgeht, dass man jahrelang einer falschen Wahrheit folgte. Nun, Wahrheit trifft es hier wohl nicht so gut, wenn man über die Augenfarbe eines Charakters spricht, aber... es fühlt sich schon ein wenig so an wie eine Erleuchtung.
Ich habe mich schon einige Male gefragt, weshalb die ganzen andersfarbäugigen Charaktere (Voldemort, Durza, ect.) nicht ihre angestammte Augenfarbe bekamen, sondern ein blasses Eisblau. Bei Voldemort war in einem Making-of zu hören, dass rote Augen den Charakter zu unmenschlich hätten wirken lassen.
Ich konnte dies damals nicht verstehen. Jetzt tue ich es.
Wenn etwas zu unmenschlich wirkt, verliert es ein wenig von seiner Bedrohlichkeit. Es sieht einfach unecht aus, wenn ein Mensch mit roten Augen herumläuft. (Abgesehen vielleicht von den Vampiren von Stephenie Meyer, die doch recht gut gemacht wurden.) Es müsste erklärt werden, und dies würde schwierig werden, wenn der Mensch denn kein Albino ist.
Ich spreche natürlich von meinem Lieblingsratgeber aus dem "Herr der Ringe"-Universum. Nur an einer Stelle wird kurz beschrieben, dass er aus "roten Augen" aufblickt, und klein Thainwyn denkt natürlich sofort an die vielen Anime-Charaktere, die ohnehin alle möglichen und unmöglichen Haar-und Augenfarben haben und sagt: "Okay."
Dass mit der Bemerkung auch gerötete Augen, wie durch ein geplatztes Blutgefäß aufgrund Stress, Krankheit, ect. gemeint sein könnte (was in dem Zustand sehr wahrscheinlich wäre), verdrängt sie ganz schnell und gibt sich weiter ihren Illusionen hin.
Jetzt denkt sie, dass ihr Ratgeber unter Dauerstress gelitten haben muss, um nur mit roten Augen herumzulaufen. Oder mit Kontaktlinsen, was wahrscheinlicher ist. Abgesehen davon, dass es damals noch gar keine Kontaktlinsen gab.
Und von daher hat Thainwyn sich jetzt entschlossen, den Quatsch mit den blutigroten Augen sein zu lassen und ihren Ratgeber mit blassen Augen zu beschreiben. Schade auch, in der Vorstellung sah das immer toll aus...
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