Samstag, 11. Februar 2012

Blutige Worte

Und schon wieder eine neue Idee... dank einer Reviewschreiberin. Plot steht noch auf ein wenig wackeligen Beinen, doch das wird wahrscheinlich noch werden...
Die Idee mit dieser Geschichte ist, herauszufinden, wie viel Macht Worte eigentlich besitzen. Wie lange es braucht, bis ein eigentlich willensstarker Mensch allein durch immer wiederkehrende Worte zerbricht, und was genau während diesem Prozess passiert. Oder nicht, dass der Mensch unbedingt gleich zerbricht, sondern mehr... beeinflusst wird.


Die ausschlaggebende Idee kam mir, als ich morgens auf dem Bahnsteig stand und auf meinen Zug wartete und hoffte, dass dieser diesmal doch bitte keine Verspätung haben würde... und dann war die Idee auf einmal da.
Als ob jemand neben mir gestanden und sie mir zugeflüstert hätte.

Zwei Jahre ist es nun her. Seit zwei Jahren ist der Krieg vorbei.
Ich stehe am Fenster und blicke hinaus. Draußen liegt noch ein wenig Schnee, obwohl es doch schon März ist. Der Frühling sollte kommen.
März... bei diesem Gedanken verspüre ich wieder diesen Schmerz in mir, und ich schließe die Augen, obwohl sich bereits Tränen in ihnen gesammelt haben und meine Wangen herunterlaufen.
„Schmerzt es wieder?“
Mein Gemahl ist, leise wie immer, herangekommen, und ich wende mich zu ihm um. Wortlos tritt er auf mich zu, als er meine Tränen sieht, und ich vergrabe meinen Kopf an seiner Schulter und gebe mich meiner Trauer hin. Ich weine um meinen Vater, um meine Mutter, um meinen Onkel, die ich verloren habe, allesamt im März.
Mein Körper erzittert vor Schluchzen, und er hält mich fest. „Still“, sagt er leise, und seine Stimme ist sanft. „Still.“
OS „Blutige Tränen“

Mir war auch sofort klar, wer die beiden Protagonisten sein sollten, wollte ich doch ein Gefühl von Falschheit erzeugen. Dass man sagt: „Halt. Da stimmt etwas nicht. Da kann irgendetwas nicht stimmen!“
Nun, es ist mir halbwegs gelungen. Die meisten sind auf dies hereingefallen, haben nur ein wenig bei Stellen gestutzt und haben weiter gelesen – bis das Nachwort sie herausgeworfen hat.
Ich wollte mit Absicht die Ähnlichkeit zwischen den beiden Männern so groß machen, die verräterischen Details so klein, dass man den Unterschied gar nicht bemerkt, bis man aufgeklärt wird. In der Anfangsversion sollte sie noch seinen Namen sagen, aber dann kam mir dies zu abrupt vor und ich habe es auf seine Bewegungen belassen.
Nun, vielleicht sind die Beiden sich tatsächlich zu ähnlich, obwohl man dies normal ja nicht denken würde. Dies fängt ja schon bei der Augenfarbe an, geht über Äußerlichkeiten, Landeszugehörigkeit und bis hin zum Charakter – einzig ähnlich sind sie sich, indem sie dieselbe Frau haben/(möchten) und dass man recht wenig über ihre Vergangenheit weiß; über den einen weniger als über den anderen. Der eine hatte wenigstens einen Bruder und Vater und eine Mutter. Vom anderen erfährt man nur den Namen des Vaters, mehr nicht.


Das Ende der Geschichte ist schon festgelegt, Kapitel eins und zwei sind schon geschrieben, ein paar Szenen zur Mitte sind im Hinterkopf.
Die Frage ist nur wieder die Zeit, die einem gerne davonläuft.


Oder auch die Schreibblockaden. So gesehen ist es an sich schon frustrierend, wenn man an drei Geschichten gleichzeitig arbeitet und bei allen drei bei den aktuellen Stellen nicht weiterkommt.
Man weiß, was als Nächstes passieren soll, aber man weiß bei Eru nochmal nicht, wie man zu dieser Stelle hinkommt, ohne, dass es klingt, als hätte ein Ork einen Schluckauf. Oder einen Hustenanfall beim Fluchen.


Naja, wir werden sehen, wie es weitergehen wird. Wahrscheinlich nicht so bald, aber wer weiß, Wunder soll es geben.

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