Im Moment beschäftige ich mich mit
Trans- und Interkulturalität, und auf irgendeine Weise sind meine
Gedanken zu der Schlacht auf den Pelennor-Feldern abgeschweift, weil
dort auch Menschen gekämpft haben, die eine andere Kultur hatten und
von Sauron zum Krieg gerufen wurden. (Kurz hatte ich mich gefragt, ob
ich deshalb so verteidigend gegenüber "meinen" Wulfingas bin.) Darüber
kam ich auf Faramirs Zitat „I do not love the bright
sword for its sharpness, nor the arrow for its
swiftness, nor the warrior for his glory. I only
love that which they defend.“, und dann kam ich auf
Éowyns recht plötzlichen Wandel von „my hand is ungentle“
zu „Ich werde alles lieben, was grünt und wächst!“
Von
da kam ich zu der Überlegung, dass sie ja doch ziemlich viele
Menschen umgebracht hat – nicht nur Orks; bei denen es leicht ist,
sie zu vereinfachen und als böse anzusehen – und dass sie gelacht
hat, als sie dem Hexenkönig von Angmar gegenüberstand. (Was ich
jetzt eher gruselig finde.) Und ich frage mich unwillkürlich, ob sie
eigentlich irgendetwas dabei empfunden hat, so viele Menschen
abzuschlachten, und ob Faramir ihr etwas verqueres Moralbild gerade
gerückt hat.
Und dann ist mir aufgefallen, dass ich
schon wieder eine halbe Stunde lang nichts anderes getan habe, als
über Éowyn nachzugrübeln. Damnit.