Freitag, 26. Februar 2016

Vor den Türen Meduseldes

Meine Hände zittern immer noch ein bisschen, und mein Gesicht ist zu einer Grimasse verzerrt, während ein verzweifeltes Lachen in meiner Kehle gluckst und ich mit den Zähnen knirsche.
Falls ich mal wieder das Bedürfnis haben sollte, wütend zu werden, dann weiß ich zukünftig, wo ich hinschauen muss.

Ich bin im Moment dabei, Mythopoeias Geschichte „Encoivië mi Ambarenya“ zu MSTen, aber keine Sorge – das, was mich so wütend werden lässt, ist glücklicherweise Canon. Oder sollte ich „leider“ sagen?
Es geht hierbei nämlich um die Szene, in der die Gefährten vor den Türen Meduseldes in Edoras stehen und ihre Waffen abgeben müssen. An sich wäre an der Szene nichts schlimm, es ist eine gute Szene, die die Spannung fördert – wäre da nicht die Art und Weise, auf die die Charaktere interagieren. Auf vieles bin ich auch schon im MSTing eingegangen, von daher wird das womöglich doppelt sein.

Donnerstag, 25. Februar 2016

Rotes Haar ist schlecht, oder?

Man plant fröhlich vor sich hin und überlegt, dass die Hauptperson einer Geschichte rotes Haar hat und deshalb ebendieses färben muss, da rotes Haar in der Welt seit dem Lagirfa-Incident Unglück bedeutet und die Leute abergläubisch sind.
Bemerkt nach einem halben Jahr, dass der verdammte Anführer der Rebellen, der die ganze Zeit da mit herumläuft, ebenfalls leuchtend rotes Haar hat und das keinerlei moralsenkende Auswirkungen unter seinen Leuten hat. ._.

Worldbuilding gone wrong, Part 1

Dienstag, 23. Februar 2016

Boromirs Leiden

Boromir wird in vielen FFs sehr betont frauenfeindlich dargestellt, wie mir aufgefallen ist (außer in denen, in denen er das Pairing ist); insbesondere, wenn sich eine schwertschwingende, bogenschießende Mary-Sue zur Gemeinschaft des Ringes gesellt.
Doch Boromir hat auf seinem Weg nach Bruchtal einen kurzen Halt in Edoras gemacht (und dort ein frisches Pferd bekommen?) und dort müsste er auch Éomer und Éowyn kennengelernt haben. Hätte er sich da auch so frauenfeindlich gegenüber Éowyn benommen? Ich glaube nicht; die hätte ihn wahrscheinlich ganz schnell zu einem Übungskampf aufgefordert. :D (Auf der anderen Seite kann es natürlich sein, dass Éowyn aufgrund der momentanen Situation eher das Edelfräulein gemimt hat, da sie wohl andere Sorgen hatte, wie ihren kranken, mindcontrolled Onkel.)
Fakt ist, ich verstehe nicht recht, weshalb gerade Boromir so frauenfeindlich dargestellt wird. Ist das wirklich nur, weil er den Leuten unsympathisch ist, weil er ein Mensch und schwach ist und Frodo den Ring abnehmen wollte? ._. Und zählt das nicht, dass er danach mit all seiner Kraft die Hobbits vor den Uruk-hai beschützte und selbst sein Leben dafür gab? Wie viel zählt überhaupt Reue?
Boromir ist tapfer und war sich dessen bewusst, dass er sterben könnte, wenn er sich der Gemeinschaft des Ringes anschließt, und er hat es trotzdem getan, obwohl zu Hause ein Vater und ein Bruder auf ihn gewartet haben. (Und irgendwann das Truchsessamt, natürlich.) Er hat die Entscheidung getroffen, von der er glaubte, sie sei die Bestmögliche; er hat letztendlich zugestimmt, den Ring zu zerstören, obwohl er zweifelte.
Und Leute stellen ihn als jemanden dar, der mit spöttischen Kommentaren um sich wirft und die Hauptfigur beleidigt und nach nur einem Blick verurteilt, ohne sie genauer zu kennen. Er wird teilweise als ziemlich oberflächlich dargestellt, und da fragt man sich dann unwillkürlich, weshalb er sich überhaupt die Mühe gemacht hat, nach Bruchtal zu kommen. Das ist nicht der Boromir, den ich in den Büchern kennengelernt habe. (Für unhöfliche, beleidigende Charaktere kenne ich andere Beispiele. *hust* „Láthspell“ *hust*)
Teilweise geht es sogar so weit, dass Boromir in den betroffenen Geschichten fast alles und jeden beleidigt und anzweifelt, insbesondere den Ringträger – sich dafür interessanter Weise aber kaum mit Aragorn in die Wolle bekommt, wo das doch eines der größten Konfliktpotentiale wäre. Ist es meist aber nicht, und Boromir scheint nur zu existieren, um die Mary-Sue anzuzweifeln und zu beleidigen und eben dann gnädigerweise im Storyverlauf zu sterben.
Ähnlich schlimm ist es, wenn Frodo zu sehr an die Verfilmung angelehnt wird, aber teilweise können die Leute ja auch nichts dafür, dass sie erst die Filme sahen und danach erst die Bücher anfingen, aber das ist ein anderes Thema.
Nächster geplanter Beitrag – auf wie viele verschiedene Arten man jemandem ins Gesicht treten kann, und weshalb „kicked him in the face“ brutaler und eher nach gebrochener Nase klingt als „trat ihm ins Gesicht“, aber gleichzeitig nach einer anderen Art des Tretens. (Und weshalb mache ich mir darüber Gedanken, wenn der betreffende Charakter doch ohnehin gleich darauf stirbt?)

Sonntag, 21. Februar 2016

Kinder, Kinder, was soll das werden...

Ich hatte letztens, angeregt durch den Beitrag aus dem Forum "Welcher der 9 Gefährten seid ihr?", das reflektierende Gedankenspiel, dass ich eigentlich ein bisschen eine Mischung der Charakterzüge von sowohl Éowyn als auch Gríma besitze. (Leute sagen mir immer mal wieder, dass ich Éowyn sehr ähnlich bin, ich hingegen würde mich selbst mehr mit Gríma identifizieren. Wahrscheintlich ähnele ich eigentlich Keinem von beiden. :D) Und woran denkt man meistens spontan, wenn man an eine Mischung von Charakterzügen von einer Frau und einem Mann spricht?  (Frankenstein? ._.) Genau, ein Kind, da ein solches meist stereotypisch die Augen der Mutter und die Haare des Vaters hat. -.- Oder die Fähigkeiten der Eltern in sich vereint und dann (sollten die Fähigkeiten der Mutter sein, Schatten zu kontrollieren und die des Vaters, mit Wasserbällen zu jonglieren) kann das Kind natürlich beides beherrschen. Plus einer extra-supertollen Fähigkeit dazu, weil die gab es im Sonderangebot dazu.
Daraufhin entstand dann dieses Reaktionsbild von Éowyn:
"Sag' das nochmal!" - "Waaah, bitte tötet mich nicht!" D:
Eigentlich sollte das Ganze eine Art 3-Panel-Comicstrip werden, aber dann skizzierte ich das letzte Bild und verlor die Lust, die Vorgeschichte zu zeichnen. Von daher ist hier nur Éowyns Reaktion zu sehen.
(Es ist auf gewisse Weise ironisch, da mein Nickname damals, als ich ihn erfand, tatsächlich der Name der Tochter Éowyns war. Nur eben nicht von Éowyn und Gríma, sondern von Éowyn und einem von mir erfundenen (Pappaufsteller-)OC namens Déor.)

Mittwoch, 10. Februar 2016

Der "Duft" ist durchgeplant!

Eigentlich sollte mein nächster (schon angefangener Post) darüber handeln, dass Boromir in vielen FFs erstaunlich... frauenfeindlich dargestellt wird und meine Überlegungen dazu, weshalb das teilweise unlogisch ist.
Aber... dann habe ich an einer noch kommenden (sehr in der Zukunft liegenden) Szene beim "Duft des Grases im Wind" herumgebastelt, bin dann bei meinem Planungsdokument hängengeblieben und habe da Dinge hin - und hergeschoben und hinzugefügt und alles in eine Reihenfolge gebracht, wobei ich einige Sachen am Ende weglassen werde müssen, damit das alles nicht allzu lang wird...
und ich muss sagen, dass der "Duft" jetzt tatsächlich (in teilweise recht detaillierten, teilweise sehr, sehr groben Punkten) durchgeplant ist! *-* Ich freue mich so, dass die grobe Handlung von Anfang bis Ende endlich steht! Yay!
Natürlich werden sich da, so wie ich mich kenne, wahrscheinlich doch noch im Laufe der Geschichte einige Sachen ändern, aber so überrasche ich mich auch selbst. ^^
Jetzt muss ich mir nur noch die Entscheidungen genauer überlegen, die die Leser treffen sollen (oh, die nächsten zwei - drei Entscheidungen stehen schon fest; ich muss nur noch ein paar Kapitel zwischen das Fest quetschen müssen, aber ich freue mich schon so darauf), und da wird dann die Schwierigkeit liegen. Was, wenn die Leser meinen ganzen schönen Plan einfach die Treppe herunter umwerfen? ._. Ich meine, ich habe meine Leser schon öfter falsch eingeschätzt. Aber da bin ich recht zuversichtlich, dass ich das hinbekomme. (Hoffe ich.) Ich meine, in manchen Fällen ist es mir tatsächlich egal, welche Entscheidung die Leser treffen werden (wahrscheinlich wird das Kleiderauswählen eine Solche sein), andere hingegen... nun, wir werden sehen. ^^ Ich muss mich weiter mit Céastan vertraut machen.

Dienstag, 2. Februar 2016

Posttraumatische Belastungsstörung und stuntfola

Ich freue mich. Erster Unitag war toll, wir haben uns ganz viel Werbung angeschaut, und auch, wenn es wahrscheinlich stressig wird, so freue ich mich doch auf dieses Semester. Außerdem waren verschiedene Vertreter von Firmen da, die uns Angebote gemacht haben, worüber der Werbeclip, den wir drehen sollen, handeln könnte.
Unter Anderem war auch eine Vertreterin der Landesvereinigung für PTSD I Danmark da, auf deutsch PTBS – Posttraumatische Belastungsstörung. Auffallend war, dass sie diejenige war, die die meisten Fragen bekommen hat; allgemein schien ein recht großes Interesse für das Thema erweckt zu sein. (Die anderen Vertreter bekamen gerade mal höchstens drei – vier Fragen, die PTBS-Vertreterin bekam mindestens neun.)
Sie hat uns erzählt, dass jeder – wirklich jeder – PTBS bekommen kann. Aber jeder Mensch ist verschieden, und demnach wird das, was für Einige schon ein ziemlich heftiger Auslöser für PTBS sein kann, für andere nur einen verwirrten Blick wert sein. Außerdem verbindet man PTBS normalerweise mit Kriegsheimkehrern, mit Krieg im Allgemeinen. Dass so etwas auch einfach durch einen Unfall hervorgerufen werden kann, durch Mobbing, durch das Mitansehen eines Unfalles; durch Dinge, die normalerweise im Vergleich zu Krieg ein wenig lächelnd abgetan werden; daran denkt man im ersten Moment nicht, wenn man PTBS hört.

Mich hat das Thema berührt, nicht nur, weil es von jemandem erzählt wurde, die über sich selbst sagt, dass sie PTBS habe; aber auch, weil ich für meine Geschichte „Cwideas“ darüber schon ein wenig recherchiert habe. Stuntfola ist definitiv ein Kandidat für PTBS, und ich freue mich, dass ich ein paar der Symptome schon recht unbewusst habe mit einfließen lassen, wobei das wohl auch in die fünf Phasen der Trauer mit einfließt. Natürlich werde ich mir wahrscheinlich einige Freiheiten lassen, obwohl mir nach der Stunde sogar eine Idee für das Kurzgedächtnis gekommen ist.
Was mir dieser Bericht gezeigt hat, ist, dass jegliche Situationen (manchmal über Jahre hinweg) sich zu so etwas entwickeln können, und manchmal tun sie es, manchmal tun sie es nicht. Manchmal lässt die Störung an sich mehrere Jahre auf sich warten.
Ich hatte auch mal zeitweise (auch in Verbindung mit „Cwideas“) über das Stockholm-Syndrom recherchiert, und in einem Artikel in einer Polizeizeitschrift stand Ähnliches (wenn auch nur kurz erwähnt) – längere Abhängigkeit gegenüber einer dominanten Person, verbunden mit dem Gefühl, der Person verpflichtet und ihr etwas schuldig zu sein, kann ebenfalls schon eine Form von Stockholm-Syndrom sein.
Und passt das nicht wunderbar zu stuntfola? Und so wird das, was ich von Anfang an geplant hatte, was ich charakterisieren wollte, wohl so langsam deutlicher.

Montag, 1. Februar 2016

Misery, the one that shines

„‘He said he‘d gotten an assignment from a magazine in New York. He was going up to the old hotel and sketch the ruins. His pictures were going to be with an article they were doing. It was a famous old hotel calle the Overlook. It burned down ten years ago. The caretaker burned it down. He was crazy. Everybody in town said so. But never mind, he‘s dead.‘“
- Misery by Stephen King

Stephen King macht Anspielungen auf seine eigenen Bücher. Das Overlook stammt aus seinem berühmten Roman The Shining (1977), das Buch, welches ich pausiert habe, weil das im Moment zu gruselig ist. Stattdessen lese ich Misery (1987), was nicht halb so schlimm ist – es ist natürlich doch schlimm, aber ich kenne es schon, von daher weiß ich schon, was passieren wird, obwohl ich viel vergessen habe – und musste demnach sehr lachen, als ich die Anspielung gesehen hatte.
Ich mag es zudem, wie King in Misery viel auf den Prozess des Ideen-bekommens eingeht, ein wenig thematisiert, dass es einen Unterschied zwischen VERSUCHEN, EINE IDEE ZU BEKOMMEN und EINE IDEE BEKOMMEN gibt. Wie dieser Prozess für ihn stattfindet, wie die ganze Zeit Ideen überlegt, gedreht, gewendet und verworfen werden.
Ich glaube, dass deshalb der Zweite Part: Misery mein Lieblingsteil des Buches ist, insbesondere die ersten Kapitel davon. Ich mag es gerne, wenn solche einfachen Denkprozesse/Handlungen kreativ beschrieben werden.